Erdgas

Am Gasmarkt scheint sich langsam aber sicher das Sommerloch auszubreiten. Die Preise haben sich im Berichtszeitraum nur wenig volatil gezeigt und sind dem übergeordneten Abwärtstrend gefolgt.

Der Day-Ahead ist so günstig wie seit 2016 nicht mehr, als es eine ähnliche Ausgangssituation mit vollen Speichern am Ende des Winters gab. Preislich sind Spotlieferungen schon hart am Limit aus Sicht von Produzenten. Hier sollte nicht mehr viel Luft nach unten sein. Aufgrund der Jahreszeit ist allerdings auch nicht mit großen Sprüngen nach oben zu rechnen. Die Wartungssaison in Norwegen hat ohnehin schon begonnen, ohne dass sich an der Preissituation etwas änderte. Allein LNG-Lieferungen sind im Juni deutlich seltener geworden, es kommen nur noch einzelne Schiffe nach Europa.

Erdgasverlauf vom 13.6.2019

Noch nicht geklärt ist die Versorgung ab Januar 2020 aus Russland. Einerseits ist die Fertigstellung der Nord Stream 2 noch nicht zu 100% sicher. Zum anderen scheint es noch keine Lösung in der Ukraine für die Nutzung des Transportnetzes durch Gazprom zu geben. Die politische Lage nach den Präsidentenwahlen sorgt mit der erfolgten Auflösung des ukrainischen Parlaments zusätzlich für Unsicherheit.

Produkt [€/MWh]

12.06.19

28.05.19

delta

NCG Gas Q3/19

12,21

13,81

-1,60

NCG Gas Win 19

19,29

20,52

-1,23

NCG Gas Cal 20

18,93

19,88

-0,96

business flex Q3/19

12,21

13,81

-1,60

Strom Base Cal 20

46,85

48,34

-1,49

Strom Peak Cal 20

56,23

57,65

-1,42

 

Strom, Kohle, CO2

Rund um das CO2 hat es in den letzten Wochen eine umfangreiche Diskussion in politischen Kreisen und der Presse gegeben. Der Markt lässt sich davon wenig beeindrucken. Der Preis für CO2 ist im Berichtszeitraum ein klein wenig gefallen und scheint in schwächlicher Verfassung zu sein. Wo es in den nächsten Wochen hingehen wird ist schwer zu sagen. Charttechnisch trifft ein sehr junger Abwärtstrend auf einen mehrjährigen Aufwärtstrend. Wer das Rennen gewinnt, wissen wir vielleicht in der nächsten Ausgabe.

Stromverlauf vom 13.6.2019

Beeinflusst von den schwachen Vorgaben vom CO2- Markt, tritt Strom derzeit auf der Stelle. Die in diesem Jahr erreichten Hochs bei etwa 50 €/MWh für Baseload im Cal 20 scheinen vom Tisch zu sein. Sehr positive Signale aus der Wirtschaft zusammen mit steigenden CO2- Preisen könnten das Strompreisniveau in alte Höhen treiben. Weder eine sich bessernde Konjunktur, noch Fortschritte bei der Klimapolitik sind aktuell erkennbar – wahrscheinlich bleibt erst einmal alles wie es ist.

Öl

Am Ölmarkt sorgen Eilmeldungen zu brennenden Tankern im Golf von Oman für Aufmerksamkeit. Preislich sind diese Meldungen akut relevant; ob dieser Unsicherheitsfaktor allerdings dauerhaft die Preise gegen Angebotsüberhang und konjunkturelle Abkühlung am Weltmarkt hochhalten kann wird sich zeigen. Die Preise für Rohöl sind in den letzten Wochen erheblich gefallen. Der Aufwärtstrend seit Anfang 2016 ist gebrochen. Die Sorte Brent (Nordsee) kostet aktuell um die 62 USD/bbl, das amerikanische Pendant WTI 52,50 USD/bbl.

Temperaturverlauf vom 13.6.2019

Mit freundlicher Unterstützung der Montana.
Die dargestellten Inhalte spiegeln die Meinung des Autors wider. Die zukünftige Entwicklung der dargestellten Produkte kann davon abweichen. Alle Angaben ohne Gewähr. Keine Information in diesem Dokument ist als Beratung zu verstehen.