Erdgas
Der seit Wochen bestehende Abwärtstrend am Gasmarkt hat sich im Berichtszeitraum weiter fortgesetzt. Vor allem kurzfristige Produkte, wie Day-Ahead und Sommer 2020 notieren fast identisch bei rund 8,70-8,80 €/MWh. Weiter in der Zukunft liegende Kontrakte notieren deutlich höher. Der Winter 20/21 kostet aktuell 12,30 €/MWh. Mit Blick auf die Terminkurve gibt es einen gut sichtbaren Contango, d.h. je weiter ein Kontrakt in der Zukunft liegt, desto höher ist der Preis.
Auf der Nachfrageseite ändern sich die Bedingungen spürbar. Viele Unternehmen im produzierenden Gewerbe fahren ihre Produktion herunter, die Nachfrage nach Erdgas geht zurück. Zusätzlich ist die Witterung zu mild für diese Jahreszeit. Dadurch fehlt auch der Bedarf an Heizgas auf der Absatzseite. Insgesamt gibt es ein Überangebot an Erdgas in Europa. Aus diesem Grund sind auch die Speicherfüllstände auf historischen Höchstständen.
In puncto LNG ist die Lage in Europa unverändert. Trotz des niedrigen Preisniveaus kommen regelmäßig LNG-Tanker nach Europa. Die wichtigsten Lieferanten für LNG sind die USA, Katar und Russland. In Großbritannien, Belgien und den Niederlanden werden bis Ende April gut 20 LNG-Schiffe erwartet.
Strom, Kohle, CO2
Die Corona-Krise hält den Strommarkt in Atem, die Preise für Strom Base Cal 21 sind erdrutschartig gefallen. Es herrscht große Verunsicherung im Markt, denn niemand weiß wie schwer die Wirtschaft von den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Epidemie tat-sächlich getroffen wird. Die ersten großen Industriebetriebe stellten an einzelnen Standorten ihre Produktion ein.
Das lässt die Stromnachfrage europaweit stark abfallen. Frankreich z.B. verzeichnet bereits jetzt einen Rückgang des Strombedarfs um 13% gegenüber letzter Woche Montag. Konjunktursorgen, eine geringe Nachfrage sowie niedrige Preise für Öl, Erdgas und CO2 bilden ein sehr bearishes Umfeld für Strom. Der Abwärtstrend für Base Cal 2021 ist vollkommen intakt.
Produkt [€/MWh] | 18.03.20 | 04.03.20 | delta |
NCG Gas Q2/20 | 8,53 | 9,52 | -0,98 |
NCG Gas Sum 20 | 8,69 | 9,69 | -1,01 |
NCG Gas Cal 21 | 12,53 | 14,77 | -2,24 |
business flex | 8,53 | 9,52 | -0,98 |
Strom Base Cal 21 | 34,28 | 40,84 | -6,56 |
Strom Peak Cal 21 | 43,12 | 49,47 | -6,35 |
Öl
Erstmals seit Mai 2003 rutschte Brent unter die Marke von 27 USD je Barrel. Dies ist hauptsächlich zwei Komponenten zuzuschreiben. Einerseits sinkt die Nachfrage als Resultat der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Epidemie. Andererseits herrscht ein Preiskrieg zwischen den großen Ölproduzenten Russland und Saudi-Arabien.
Derzeit ist eine Annäherung oder gar eine Einigung zur Reduzierung der Fördermengen zwischen den beiden Akteuren nicht absehbar. Erst ein Eingriff der Notenbanken zur Unterstützung der Wirtschaft stoppte den Preisverfall am Ölmarkt. Die Notierungen konnten sich ein wenig erholen. Dennoch befindet sich Brent auf dem niedrigsten Niveau seit 18 Jahren, ein Fass kostet aktuell 26,80 USD.
Mit freundlicher Unterstützung der Montana. Die dargestellten Inhalte spiegeln die Meinung des Autors wider. Die zukünftige Entwicklung der dargestellten Produkte kann davon abweichen. Alle Angaben ohne Gewähr. Keine Information in diesem Dokument ist als Beratung zu verstehen.
Zum letzten Zwölfmonatsrückblick auf den Energiemarkt vom 29.Februar 2020 kommen Sie hier.
Den letzten Energiemarktberichtbericht vom 5.März 2020 finden Sie hier.
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