Erdgas
In der letzten Ausgabe hatten wir noch von einer möglichen Trendwende gesprochen. Rückblickend hat sich die Marktentwicklung als Gegenbewegung im Abwärtstrend entpuppt. In den letzten Tagen nahm die Volatilität dann auch spürbar ab.
Wie die Preise sich weiterentwickeln ist schwer zu sagen. Charttechnisch scheint so langsam für den Winter 20 der Boden erreicht. Ist ein Boden gebildet, sagt das Lehrbuch, kann es wieder zu steigenden Preisen kommen. Fundamental betrachtet gibt es allerdings kaum einen Grund für steigende Preise. Der Winter ist quasi ausgefallen und die Speicher sind immer noch gut voll für diese Jahreszeit.
Am LNG-Markt gibt es wenig Neues. Die Tanker fahren – einer nach dem anderen – europäische Häfen an. Al-lein für Großbritannien stehen aktuell gut zehn Schiffe bis Mitte März für die Entladung bereit – das darin enthaltene Gas entspricht ca. 1% des deutschen Jahresverbrauchs.
Und noch eine Besonderheit gibt es. Der Spread (Preis-unterschied) zwischen USA (Handelspunkt Henry Hub) und der niederländischen TTF ist mit 3,30 €/MWh auf einem historischen Tiefststand.
Erdgas Handelspreise bis 5.März 2020
Strom, Kohle, CO2
Die Preise für CO2 stehen aktuell bei 23,50 €/t und damit wieder auf dem Niveau von Mitte Februar. Charttechnisch ist gerade eine Unterstützung erreicht, welche schon mehrfach gehalten hat. Ob es dieses Mal auch so ist, werden wir in der nächsten Ausgabe sehen.
Die Terminpreise für Strom haben sich in den letzten Tagen ein wenig erholt. Das Base Cal 21 ist an der Unterstützungslinie bei 40 €/MWh abgeprallt und notiert aktuell bei 40,65 €/MWh. Wie es weitergeht ist auch hier fraglich. Denn die Marke von 40 € wurde erstmals seit 2018 wieder erreicht, sollte der Markt wegen Konjunktursorgen weiter nachgeben befindet sich die nächste Stütze bei 38 €/MWh.
Die Kohle hält sich eher unauffällig im Hintergrund. Die Lager in Europa sind gut gefüllt. Für 1 Tonne Kohle zahlen Käufer derzeit 57,50 USD.
Strom, Kohle und Öl Handelspreise bis 5.März 2020
| 05.03.20 | 19.02.20 | delta | |
| NCG Gas Q2/20 | 9,52 | 10,48 | -0,97 |
| NCG Gas Sum 20 | 9,69 | 10,63 | -0,93 |
| NCG Gas Cal 21 | 14,77 | 15,59 | -0,82 |
| business flex | 9,52 | 10,48 | -0,97 |
| Strom Base Cal 21 | 40,84 | 42,87 | -2,03 |
| Strom Peak Cal 21 | 49,47 | 51,65 | -2,18 |
Öl
Der Ölmarkt ist – und bleibt – ein Konjunkturindikator. Durch die immer weiter reichenden Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus droht der globalen Wirtschaft ein Einbruch. Marktteilnehmer rechnen in der Konsequenz mit einer erheblich niedrigeren Nachfrage nach Rohöl.
Preislich waren die letzten Wochen von panikartigen Verkäufen geprägt. Die Sorgen der Bullen am Ölmarkt sind groß, denn die Preise wandern weiter nach Süden und zeigen sich von einer Förderkürzung der OPEC voll-kommen unbeeindruckt. „Das hätte es früher nicht gegeben!“ – als die OPEC noch mehr Marktmacht hatte, löste die Ankündigung von Förderkürzungen immer steigende Preise aus
Temperatur in Celsius im Tagesmittel (Stand bis 5.März 2020)
Mit freundlicher Unterstützung der Montana.
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Zum letzten Zwölfmonatsrückblick auf den Energiemarkt vom 29.Februar 2020 kommen Sie hier.
Den letzten Energiemarktberichtbericht vom 20.Februar 2020 finden Sie hier.
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