Erdgas
Der Erdgasmarkt unterliegt im kurzfristigen Bereich einer hohen Volatilität. Handelten vor knapp einem Monat die Lieferungen für den Folgetag (Day-ahead) am niederländischen TTF noch zu unter 10 €/MWh, so legten die Preise einen zwischenzeitlichen Kurssprung von zirka 50% hin (ca. 14 €/MWh), um jüngst wieder auf die 10-Euro-Marke zuzusteuern. Aufwind droht vom Strommarkt, da Niedrigwasser zu Einschränkungen bei der Stromerzeugung führen könnte. Betroffen sind vor allem Kernkraftwerke in Frankreich, die gegebenenfalls ihre Leistung drosseln müssen.
Substituiert werden diese durch das Hochfahren von Gaskraftwerken. Interessant stellt sich auch die Situation im mittelfristigen Bereich dar. Die Preisdifferenzen einzelner Monatskontrakte (September/Oktober > 3 €/MWh; Oktober/November > 4 €/MWh) sind durchaus groß und auf historischen Höchstständen. In der Regel sollten diese Differenzen, je näher der Belieferungszeitraum rückt, kleiner werden. Denkbar sind sowohl Preisnachlässe als auch Preissteigerungen besagter Monatskontrakte.
Das fehlende Transitabkommen (Q1 2020) zwischen Russland und UK sorgt im langfristigen Bereich für Unterstützung.
Produkt [€/MWh] |
10.07.19 |
26.06.19 |
delta |
NCG Gas Q4/19 |
17,33 |
18,10 |
-0,77 |
NCG Gas Win 19 |
18,53 |
19,11 |
-0,57 |
NCG Gas Cal 20 |
18,99 |
19,34 |
-0,35 |
business flex Q4/19 |
17,33 |
18,10 |
-0,77 |
Strom Base Cal 20 |
52,43 |
50,40 |
2,03 |
Strom Peak Cal 20 |
61,68 |
59,80 |
1,88 |
Strom, Kohle, CO2
CO2-Preis auf Allzeithoch! Diese und vorherige Ausgabe des Energiebriefs tragen denselben Aufhänger: „CO2-Preis auf Allzeithoch!“ Allem Anschein nach, könnte dieser Aufhänger die erneute Grundlage, des in zwei Wochen erscheinenden Artikels, liefern. Wie kommen wir zu dieser wagen Behauptung? Erstens ist die Klimapolitik, allem voran CO2- Vermeidungszertifikate, in aller Munde. Zweitens „möchte“ der Markt die magische Marke von 30 €/MWh zumindest einmal „sehen“. Märkte entwickeln manchmal ein Eigenleben und ignorieren fundamentale Daten. Fundamental sollte die Wahl des Premierministers und Brexit-Hardliners Boris Johnson die Preise eher belasten.
Die Kohlepreise bewegten sich im Berichtszeitraum kaum und handeln aktuell um die 70 USD/t. Dement- sprechend stabil ist auch das Preisniveau für Strom. Das Frontjahr (Grundlast) kostet momentan 52,50 €/MWh.
Öl
Die Bullen und Bären halten sich am Ölmarkt die Waage. Auf der einen Seite stärken die anhaltenden Spannungen zwischen USA, Großbritannien und dem Iran die preisliche Situation. Unterstützend wirkt auch die deutliche Abnahme der Lagerbestände in den USA. Auf der anderen Seite belastet die weltweite Nachfragesituation das schwarze Gold. Wer letztendlich mehr Gewicht auf die Waage bringt bleibt abzuwarten. Seit Juli handelt das Fass der Sorte Brent zwischen 62 USD und 67 USD. Am heutigen Handelstag kostet das Rohöl der Sorte Brent rund 64 USD/bbl.
Mit freundlicher Unterstützung der Montana.
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