Bei der Entscheidung über künftige Erdgas- und Stromlieferverträge ist für Hausverwalter der Preis häufig nicht das alleinige Kriterium. Die Erstelldauer der Jahresschlußrechnungen oder einer Endrechnung beim Mieterwechsel nach der Übermittlung der Zählerstände sei hier nur als Beispiel genannt. Denn auf die Bedürfnisse und die darauf folgenden Geschäftsprozesse der Immobilienwirtschaft haben sich nur wenige Energieversorger eingestellt. Dazu kommt, dass der Energieeinkauf für Hausverwalter neben den zahlreichen dringenden und wichtigen Aufgaben in der Regel nicht die höchste Priorität einnimmt oder sogar die Zuständigkeit im Verwaltervertrag in puncto Energiebeschaffung nicht selten unklar geregelt ist. Aber der Druck durch Vermieter, Mieter und Eigentümer, die sich zunehmend für Themen rund um Energieeffizienz und Energiekosten interessieren, wächst. Hier können sich Hausverwalter, die das Thema Energieeinkauf ernst nehmen von anderen Hausverwaltern im Markt deutlich unterscheiden und Mehrwerte für Eigentümer und Nutzer schaffen. Eine neutrale, effiziente und transparente Lösung für den Energieeinkauf macht den Unterschied aus.

In einer bereits 2014 veröffentlichten Studie der Immobiliengesellschaft TAG, die sie gemeinsam mit der TU Darmstadt durchgeführt hat, beklagten 36 Prozent der befragten Mieter, dass ihr Vermieter untätig bei der Verpflichtung bleibt, die zweite Miete möglichst gering zu halten. Auch Eigentümer und Beiräte hinterfragen angesichts steigender Energiekosten immer häufiger die Preise für Erdgas und Strom in den bestehenden Energielieferverträgen.

Verbraucherzentralen und andere Organisationen sorgen zusätzlich dafür, dass das Thema „kostengünstige Energieversorgung“ auf der Agenda bleibt. Konsequenzen hat das vor allem für diejenigen, die den Energieeinkauf für Immobilien professionell organisieren müssen: Immobiliengesellschaften, Baugenossenschaften und Hausverwalter. Letztere leisten mit einer intelligenten Beschaffungsstrategie für eine kostengünstige Energieversorgung nicht zuletzt einen wichtigen Beitrag, um die Attraktivität der von ihnen verwalteten Immobilien zu erhalten oder gar zu steigern. Das stärkt auch die Position des Hausverwalters gegenüber den Eigentümern und Nutzern.

Energieanbieterwechsel: die rechtliche Situation

Auch Hausverwalter haben sich – wie Vermieter – beim Energieeinkauf am Gebot der Wirtschaftlichkeit zu orientieren. Die Grundlage dieses Gebots ist Paragraf 556, Absatz 3, im Bürgerlichen Gesetzbuch. Das Gebot der Wirtschaftlichkeit bedeutet für Hausverwalter und Hausbesitzer nicht zwangsläufig eine Verpflichtung, den Energiemarkt stetig zu analysieren und – wann immer möglich – zu einem günstigeren Anbieter zu wechseln.

Drehstromzähler mit Text: Wechsel

Energieanbieter Wechsel mit vorqualifizierten Versorgern

So legte etwa der Bundesgerichtshof in einem Grundsatzurteil fest, dass Vermieter keine langfristigen Verträge zur Energieversorgung zugunsten eines billigeren Anbieters kündigen müssen. Das entlastet auch die Hausverwaltung, zu deren Aufgaben die Energiebeschaffung gehört. Auf der anderen Seite gibt es jedoch andere Urteile, die das Gebot der Wirtschaftlichkeit bei Nebenkosten untermauern. So formulierte ein Urteil des Kammergerichts Berlin bereits 2006 Pflichten für Vermieter, um eine Nebenkostenerhöhung von über zehn Prozent durchsetzen zu können: Hausverwalter müssen darlegen können, warum solch eine Erhöhung unvermeidlich ist.

Auch diese Pflicht landet am Ende als Forderung der Eigentümer und Nutzer nach günstigeren Gas- und Strompreisen bei den Hausverwaltungen. Hausverwaltungen sind deshalb gut beraten, den Energiemarkt im Auge zu behalten und für eine Kostenoptimierung auch einen möglichen Anbieterwechsel einzuplanen.

Wirtschaftlich agieren heißt: auf Veränderungen reagieren

Der liberalisierte Energiemarkt ist geprägt von stetiger Veränderung. Die Liberalisierung ließ einen Konkurrenzdruck entstehen, dem sich Energieanbieter auch im Geschäft mit Großkunden stellen müssen. Sie reagieren darauf mit neuen Angeboten und Servicedienstleistungen und schaffen so eine sich stetig verändernde Marktsituation.

Für Hausverwalter ist es ein Gebot der Wirtschaftlichkeit, die bestehenden Konditionen regelmäßig auf den Prüfstand zu stellen und sich für das individuell beste Angebot zu entscheiden. Das klingt nach einem hohen zeitlichen Aufwand und ist tatsächlich keine anspruchslose Aufgabe. Aber sie lässt sich meistern, zumal Hausverwaltungen die Dienste kompetenter Berater in Anspruch nehmen können. Und der Aufwand lohnt sich: nicht alleine wegen der finanziellen Einsparpotenziale beim Einkauf und beim Beschaffungszeitpunkt sowie der Beschaffungsstrategie.

Die Leistungen guter Energieanbieter optimieren für ihre Großkunden neben den Kosten auch die Prozesse rund um die Energieversorgung. Das bedeutet: Aus dem begrenzten zeitlichen Aufwand für einen Energieanbieter-Wechsel resultieren viele künftige Zeiteinsparungen, die Hausverwaltungen ein effizienteres Arbeiten ermöglichen. Anbieter wie EFI-NET unterstützen Hausverwaltungen dabei, diese Potentiale für den Energieeinkauf professionell zu realisieren.

Was zählt: Preis und Leistung.

In der Sache geht es beim Energieeinkauf durch Ausschreibungen um kostengünstige Energielieferungen. Aber die unterschiedlichen Preis- und Abrechnungsmodelle, Vertragslaufzeiten, mögliche Rabatte und Preisgarantien sollten nicht alleine im Fokus stehen. Auch Leistungen wie Vertrags- und Rechnungscontrolling sowie das Monitoring der Energiemärkte und die Verwaltung der Lieferverträge für Erdgas und Strom spielt eine immer wichtigere Rolle. Das ist in einem schlanken Geschäftsprozess ebenfalls bares Geld wert und ein guter Grund professionelle Lösungen einzusetzen.

Künftig verpassen Sie keine günstige Gelegenheit für Ihren Einkauf von Erdgas und Strom mehr. Stellen Sie sich Ihren Preisalarm für Erdgas und Strom.

Quellen:
https://www.haufe.de/immobilien/entwicklung-vermarktung/marktanalysen/tag-mieter-vermuten-einsparpotenzial-bei-nebenkosten_84324_265344.html (zuletzt online am 5.12.2019)
http://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__556.html (zuletzt online am 5.12.2019)
https://www.tag-ag.com/news/pressemitteilungen/meldung/tag-immobilien-ag-studie-zwei-drittel-der-mieter-vermuten-hohes-einsparpotenzial-bei-nebenkosten/ (zuletzt online am 5.12.2019)
http://update2.buhl-data.com/documents/hausverwalter_2011_fachbuch.pdf (zuletzt online am 5.12.2019)