Erdgas
Geteiltes Bild am Erdgasmarkt. Die Preisentwicklung kurzfristiger gegenüber langfristigen Lieferungen zeigen in unterschiedliche Richtungen. Der Preis für eine Lieferung am Folgetag ist auf ein 6-Monatshoch von über 15 €/MWh gesprungen, während der Terminmarkt weiter dem Abwärtstrend folgt.
Die kühlere Witterung mit Temperaturen unter Norm und eine geringe erneuerbare Energien Erzeugung sorgten für eine höhere Nachfrage nach Erdgas. Die Rallye könnte allerdings zu Ende sein, da einerseits die vorhergesagten Temperaturen wieder milder werden sollen und anderseits die Versorgungslage sehr gut ist. Die wesentlichsten europäischen Speicher sind proppenvoll.
Ein- und Ausspeicherungen halten die Waage. Des Weiteren üben eine hohe Anzahl an angekündigten LNG-Lieferungen Druck auf den Terminmarkt aus. Diese Flut könnte weiterhin anhalten, da der Preisunterschied zwischen Europa und Asien sehr gering ist. Aufgrund der anhaltend moderaten Nachfrage Asiens und dem damit ausbleibenden Preissignal am asiatischen Markt, dürften auch weiterhin die Lieferungen nach Europa nicht abreißen. Das schwache fundamentale Umfeld hat das Kalenderjahr 2020 am NCG auf 16,5 €/MWh fallen lassen.
Strom, Kohle, CO2
Das schwache Umfeld des gesamten Energiemarktes macht auch keinen Halt bei den Strompreisen. Diese setzen ihren Abwärtstrend unverändert fort. Das Kalen-derjahr 2020 Base handelt derzeit um die 45,5 €/MWh.
Nicht einmal das jüngste Erdbeben in Frankreich konnte einen Einfluss auf die deutschen Strompreise nehmen. Zugegebenermaßen waren nur wenige Abschaltungen von Reaktoren notwendig. Die CO2-Vermeidungszertifikate haben im Berichtszeitraum gut 2 € nachgegeben und handeln bei niedrigen 24 €/t. Schuld daran ist die Gesetzesinitiative des Bundeswirtschaftsministeriums, die keine Löschung von Emissionszertifikaten vorsieht, welche mit der Stilllegung von Steinkohlekraftwerken einhergehen sollte.
Im Rahmen des Kohleausstiegs wäre das aus unserer Sicht durchaus wünschenswert. Der Kohlemarkt hat derzeit mit vollen Lagerbeständen in Asien und dem Komplementärprodukt Gas zu kämpfen. Der Kohlepreis ist im Wochenverlauf auf unter 63 USD/t gefallen.
13.11.19 |
30.10.19 |
delta |
|
NCG Gas Q1/20 |
16,74 |
17,08 |
-0,35 |
NCG Gas Sum 20 |
15,56 |
15,85 |
-0,29 |
NCG Gas Cal 20 |
16,50 |
16,83 |
-0,32 |
business flex |
16,74 |
17,08 |
-0,35 |
Strom Base Cal 20 |
45,26 |
46,60 |
-1,34 |
Strom Peak Cal 20 |
53,85 |
55,37 |
-1,52 |
Öl
Der Ölmarkt kann als einzige Commodity einen Kurszuwachs verbuchen. Ein Barrel der Sorte Brent kostet derzeit rund 63 USD. Das bevorstehende OPEC-Meeting im Dezember zur Verlängerung, bzw. gar Erweiterung der Produktionskürzungen stabilisieren das Preisniveau. In Kombination mit leicht besseren Konjunkturaussichten ziehen die Preise an. Die anhal-tend gute Versorgung und volle US-Lagerbestände hingegen belasten die preisliche Situation. Das könnte den Ölpreis wieder auf die 60-USD-Marke drücken.
Mit freundlicher Unterstützung der Montana.
Die dargestellten Inhalte spiegeln die Meinung des Autors wider. Die zukünftige Entwicklung der dargestellten Produkte kann davon abweichen. Alle Angaben ohne Gewähr. Keine Information in diesem Dokument ist als Beratung zu verstehen.
Zum Zwölfmonatsrückblick kommen Sie hier.
Preisalarm Gas und Strom
Verpassen Sie keine günstige Gelegenheit bei der Beschaffung von Strom und Erdgas.