Energiemarktbericht zur Preisentwicklung von Erdgas, Strom, Kohle und CO2 sowie Öl
Erdgas: leichter Aufwärtstrend
Der Erdgasmarkt unterlag in den vergangenen zwei Wochen seit dem letzten Bericht starken Schwankungen. Sowohl die kurzfristigen Kontrakte, wie der Day-Ahead, als auch die langfristigen Kontrakte, wie das Kalenderjahr 2021, verloren Ende vergangener Woche deutlich an Wert. Ausschlaggebend hierfür waren Prognosen für den Ver-lauf dieses Winters. Mehrere Wetterdienstleister veröffentlichten Prognosen, die diesen Winter mit mildem Temperaturverlauf für wahrscheinlich halten.
An diesem Montag zeichnete sich am Erdgasmarkt ein anderes Bild. So zogen vor allem die kurzfristigen Kontrakte stark an. Kühler als erwartete Temperaturen in West-/Mitteleuropa erhöhen die Nachfrage. Zusätzlich waren geplante Windeinspeisungen geringer als geplant. Solche entstandenen Angebotsengpässe werden zumeist mit flexibel betriebenen Gaskraftwerken ausgeglichen.
Im weiteren Verlauf der Woche verzeichneten die Preise einen leichten Aufwärtstrend. Die Meldungen bezüglich Impfstoffe wecken wohl vorsichtige Erwartungen auf eine langsame Rückkehr zur Normalität.
Die Gasspeicher sind nach wie vor gut gefüllt. In Deutschland beträgt der Speicherfüllstand ca. 91 %, ähnlich wie auf europäischer Ebene.
Strom, Kohle, CO2: Strompreis steigt und auch CO2-Zertifikatspreis im Auftrieb
Die Stromnachfrage ging durch den „Lockdown light“ in Deutschland und vielen weiteren europäischen Ländern weniger stark zurück. In Ländern mit einem hohen Anteil elektrischer Heizungen, wie bspw. Frankreich, stieg der Bedarf hingegen aufgrund der kühlen Temperaturen.
Zudem profitierte auch der Strommarkt von den positiven Impulsen möglicher Impfstoffe gegen Covid-19. Das Kalenderjahr 2021 handelt momentan bei etwa 41 €/MWh.
Die Emissionszertifikate befinden sich seit Beginn des Monats im Aufwärtstrend. So konnten diese seitdem fast 5 €/t CO2 an Wert gewinnen und liegen momentan bei etwa 28 €/ t CO2. Langfristig wäre ein noch höheres Preisniveau sehr gut vorstellbar, da auch außerhalb dieses Emissionshandelssystems (EU ETS) einige Länder ein Preisschild an den Ausstoß von CO2 hängen.
Der Kohlepreis steigt mit dem positiven Marktumfeld überproportional stark und gewinnt seit Anfang der Woche knappe 6 USD/t.
Produkt [€/MWh] | 25.11.2020 | 12.11.2020 | delta |
NCG Gas QI/21 | 14,05 | 14,23 | -0,18 |
NCG Gas Sum 21 | 13,18 | 13,54 | -0,36 |
NCG Gas Cal 21 | 13,78 | 14,07 | -0,29 |
business flex | 14,05 | 14,23 | -0,18 |
Strom Base Cal 21 | 40,8 | 39,79 | 1,01 |
Strom Peak Cal 21 | 48,83 | 47,95 | 0,88 |
Tabelle 1: Veränderung von Strom und Gas gegenüber dem letzten Bericht
Ölpreis steigt
Die Hoffnung auf einen bald einsatzbereiten Impfstoff für Covid-19 ließ den Ölpreis vergangenen Montag deutlich in die Höhe steigen. Das Öl der Sorte Brent konnte so etwa 8% an Wert gewinnen. Auch den Rest der Woche nahmen die Preise weiter zu, sodass ein Barrel Brent Öl jetzt für etwa 44,3 USD zu haben ist.
Trotz dieser Preissteigerung müssen die Mitglieder der OPEC+ über die Verlängerung ihrer Förderkürzungen nachdenken, insofern die Nachfrage nicht in kurzer Zeit wieder steigt. Am 30.11. und 01.12. haben sie dafür ein Treffen angesetzt.
Zum letzten Zwölfmonatsrückblick auf den Energiemarkt von Strom und Gas vom 1.Oktober 2020 kommen Sie hier.
Den letzten Energiemarktbericht zur Preisentwicklung von Erdgas, Strom, Kohle und CO2 sowie Öl vom 29.Oktober 2020 finden Sie hier.
Den Energiemarktbericht zur Preisentwicklung von Erdgas, Strom, Kohle und CO2 sowie Öl vom 29.Oktober 2020 finden Sie hier.
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