Erdgas
Die Preise am Erdgasmarkt sind entlang der gesamten Preiskurve nochmals gefallen. Der Day Ahead Preis am NCG handelt aktuell unter 10 €/MWh – um solch ein Ereignis in der Vergangenheit wieder zu finden, muss man ganze 10 Jahre zurückblicken. Im Jahr 2009 wurden letztmals einstellige Werte für den Day Ahead im November gezahlt.
Die sehr gute Versorgungslage und der geringe Heizbedarf lasten auf den Preisen. Im Mittel waren die Temperaturen im Oktober ganze 2°C über der saisonalen Norm. Auch im November ist nach aktuellen Wettervorhersagen mit keinem Wintereinbruch zu rechnen. Das spiegeln auch die Preise für die Frontmonatskontrakte wider.
Während Anfang Oktober der November noch um die 17 €/MWh (für Dez. 19 18,8 €/MWh) handelte, sind es kurz vor dem Monatswechsel nur noch 13,5 €/MWh (Dez. 16,3 €/MWh). Tendenz weiter fallend. Die überraschende Meldung zur Nord Stream 2 übt zusätzlichen Preisdruck aus. Dänemark hat gestern die Freigabe für die geplante Route der Nord Stream 2 Pipeline gegeben. Dadurch wird die Inbetriebnahme bis zum Sommer nächsten Jahres ohne weitere Verzögerungen wahrscheinlicher. Insbesondere das Q1/20 und der Sommer 2020 haben mit deutlich fallenden Preisen auf die Nachricht reagiert.
Strom, Kohle, CO2
Eigentlich sollte zu Halloween, dem 31.10. dem Brexit-Schreck ein Ende bereitet werden, doch wie bereits in dieser Thematik gewohnt, kommt nun mal alles anders. Die EU hat einer Fristverlängerung bis Ende Januar zugestimmt, nachdem Johnson keine Mehrheit für das Brexit Abkommen gewinnen konnte. Nun sollen am 12. Dezember Neuwahlen stattfinden.
Dementsprechend volatil wird auch weiterhin die Preisentwicklung der CO2-Preise rund um die Brexit-Debatte bleiben und folglich auch den Strompreis mitreißen. Derzeit handelt der Preis für eine Tonne CO2 knapp unter 26 €. Das Frontkalenderjahr Base 2020 hat über den Berichtszeitraum über 2 €/MWh verloren und notiert nun bei 46,4 €/MWh.
Dies lässt sich hauptsächlich auf das bearishe Sentiment der Kohle zurückführen. In den letzten beiden Wochen hat sich der Kohlepreis von rund 70 USD/t auf unter 64 USD/t verbilligt. Schuld daran ist eine schwache Nachfrage der Industrieländer und volle Kohlelager in Asien.
30.10.19 |
16.10.19 |
delta |
|
NCG Gas Q1/20 |
17,08 |
18,79 |
-1,71 |
NCG Gas Sum 20 |
15,85 |
17,30 |
-1,45 |
NCG Gas Cal 20 |
16,83 |
18,21 |
-1,38 |
business flex |
17,08 |
18,79 |
-1,71 |
Strom Base Cal 20 |
46,60 |
48,72 |
-2,12 |
Strom Peak Cal 20 |
55,37 |
57,54 |
-2,17 |
Öl
Die Ölpreise sind kurzfristig wieder über die Marke von 60 USD/bbl gestiegen, nachdem sich Russland positiv zu einer Ausweitung der bestehenden Förderkürzungen geäußert hat. Am 05. Dezember wird sich die OPEC+ erneut zur möglichen Verlängerung der Kürzungen über den März 20 hinaus beraten.
Jedoch überwiegen aktu
elle Meldungen des US-Energieministeriums über stark gestiegene Rohölvorräte und Zweifel auf Seiten Chinas an einem langfristigen Handelsabkommen mit den USA. Der Preis für ein Fass fällt unter die 60-USD-Marke.
Mit freundlicher Unterstützung der Montana.
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