Energiemarktbericht zur Preisentwicklung von Erdgas, Strom, Kohle und CO2 sowie Öl
Erdgas: leichter Abwärtstrend beim Gas
Preisspitzen, wie wir sie noch Mitte Januar bei mehreren Gas-Kontrakten beobachten konnten, kamen in den vergangenen zwei Wochen seit dem letzten Bericht nicht mehr vor.
Die sehr temperaturabhängigen Gasverträge mit Lieferung am nächsten Tag befinden sich mit den milderen Temperaturen dieser Woche im leichten Abwärtstrend. Es ist jedoch unklar, ob sich diese Tendenz halten wird, da mehrere Wettervorhersagen für nächste Woche ein steigendes Risiko für sehr kalte Temperaturen in Nordwesteuropa prognostizieren.
Spannend in diesem Zusammenhang sind die aktuellen Gas-Speicherstände. Europaweit liegen diese bei etwa 50% Füllstand und da-mit unter dem Fünf-Jahres-Mittel. Im Januar war aufgrund der sehr kalten Temperaturen und geringer LNG-Verfügbarkeit sehr viel ausgespeichert worden. Im Falle eines erneuten Kälteeinbruchs kann es vor diesem Hintergrund und geringeren Pipelineflüssen aus Russland zu deutlich höheren Preisen kommen.
Die morgige Lieferung einer Megawattstunde Gas im Marktgebiet NCG kostet aktuell etwa 17,90 €. Das Kalenderjahr notiert heute bei etwa 17,15 €/MWh und liegt somit etwas über der Seitwärtsbewegung der vergangenen Tage.
Strom, Kohle, CO2: Strompreis knackt die 52,00 €/MWh, Kohle günstiger bei 66,00 USD/t CO2-Zertifikatspreise klettern auf Rekordhoch 38,25 €/tCO2
Wie bereits im vergangenen Energiemarktbericht beschrieben, kann auch heute wieder von einem neuen Höchststand bei den Emissionszertifikaten berichtet werden.
Diesen Morgen wurde ein Rekordhoch von 38,25 €/tCO2 erreicht. Sowohl Fundamentaldaten wie die Angebotsverknappung und teurere Brennstoffe als auch spekulative Käufe kommen als mögliche Ursachen in Frage.
Am letzten Mittwoch wurden auch eher unerwartet hohe Auktionspreise erzielt. Gegebenenfalls könnte dieser sprunghafte Anstieg der Zertifikatspreise etwas zu übertrieben ausgefallen sein.
Getrieben durch die starken Preise der Emissionszertifikate stieg auch der Stromkontrakt für das Kalenderjahr 2022 auf ein 1,5-Jahreshoch und knackte heute die 52 €/MWh.
Der Kohlepreis im atlantischen Raum bewegte sich in die entgegengesetzte Richtung. Bereits seit Mitte Januar verlor er, mit nur kurzen Ausnahmen, an Wert. Noch am 12. Januar wurde mit etwa 74 USD/t das dies-jährige Hoch erreicht, aktuell handelt Kohle deutlich günstiger bei 66 USD/t.
Produkt [€/MWh] | 03.02.2021 | 20.01.2020 | delta |
NCG Gas QII/21 | 16,96 | 17,25 | – 0,29 |
NCG Gas Sum 21 | 16,91 | 17,14 | – 0,23 |
NCG Gas Cal 22 | 16,85 | 16,78 | 0,07 |
business flex | 16,96 | 17,25 | – 0,29 |
Strom Base Cal 22 | 51,52 | 49,96 | 1,56 |
Strom Peak Cal 22 | 61,68 | 60,27 | 1,41 |
Tabelle 1: Veränderung von Strom und Gas (siehe letzter Bericht)
Öl: Ölpreis legt deutlich zu
Zu Beginn des Monats gewann der bereits stabile Ölpreis nochmal deutlich an Wert. Die zusätzliche freiwillige Förderkürzung Saudi-Arabiens von einer Millionen Barrel als Reaktion auf die weiterhin geringe Treibstoffnachfrage unterstützt die Kürzungen der übrigen OPEC+ Mitgliedsstaaten nachhaltig.
Den letzten Energiemarktbericht zur Preisentwicklung von Erdgas, Strom, Kohle und CO2 sowie Öl vom 21.Januar 2021 finden Sie hier.
Den Energiemarktbericht zur Preisentwicklung von Erdgas, Strom, Kohle und CO2 sowie Öl vom 7.Januar 2021 finden Sie hier.
Den letzten Zwölfmonatsrückblick vom 1. Februar 2021 finden Sie hier.
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