Erdgas
Der Gasmarkt befindet sich weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau. In der letzten Woche sanken die Gas-preise jedoch nicht mehr so stark wie in den vorherigen Wochen, sondern pendelten sich auf dem günstigen Preisniveau ein. Die Lieferung für den Folgetag kostet am niederländischen TTF-Markt aktuell 5,10 EUR/MWh. Das Lieferjahr 2021 kann für 12,10 EUR/MWh erworben werden.
Diese Woche wurden die norwegischen Gasflüsse auf das europäische Festland aufgrund von Wartungsarbeiten deutlich reduziert. Diese Kürzung des Angebots spiegelte sich in den Preisen jedoch nicht merklich wider, was auf das aktuell starke Überangebot am Erdgasmarkt hinweist. Künftig ist mit einer weiteren Reduzierung der angebotsseitigen Mengen zu rechnen, da sich das Preisniveau für Produzenten zunehmend weniger lukrativ darstellt.
Auf der Nachfrageseite könnten die Lockerungen des derzeitigen Lockdowns zu einem Anstieg des Gasverbrauchs führen. Ein weiterer Treiber der Nachfrageseite könnte aus Frankreich kommen. Die französische Elektrizitätsgesellschaft EDF möchte deren Stromerzeugung aus Kernenergie um gut ein Fünftel reduzieren. Die Kompensation der Produktionslücke könnten Gaskraftwerke übernehmen.
Strom, Kohle, CO2
Die CO2-Zertifikate sind seit dem letzten Bericht um etwa 2 EUR/MWh auf aktuell 18,40 EUR/MWh gefallen.
Der Stromkontrakt für das Kalenderjahr 2021 Base wird heute zu 35,40 EUR/MWh gehandelt und ist somit um etwa 1,50 EUR/MWh gesunken. Dieser Rückgang ist überwiegend auf die günstigeren Zertifikate zurückzuführen.
Die Kohle hat sich im Berichtszeitraum auf einem niedrigen Niveau stabilisiert. Die Tonne kostet aktuell 52,70 $/t.
Produkt [€/MWh] | 13.05.2020 | 29.04.2020 | delta |
NCG Gas Q3/20 | 6,32 | 7,39 | -1,07 |
NCG Gas Win 20 | 11,8 | 12 | -0,2 |
NCG Gas Cal 21 | 12,44 | 12,53 | -0,09 |
business flex Q3/20 | 6,32 | 7,39 | -1,07 |
Strom Base Cal 21 | 35,35 | 36,85 | -1,5 |
Strom Peak Cal 21 | 44,71 | 46,07 | -1,36 |
Tabelle1: Veränderung von Strom und Gas gegenüber dem letzten Bericht
Öl
In den vergangenen zwei Wochen erfuhren die Ölpreise eine Erholung – nach deren drastischen Verwerfungen im April. Das Fass Öl der Sorte Brent konnte um zirka 7 $/bbl auf aktuell 30,0 $/bbl zulegen. Das US-Amerikanische Öl der Sorte WTI konnte gar 11 $/bbl auf knapp 26 $/bbl zugewinnen.
Im letzten Energiemarktbericht wurde berichtet, dass sich die Anzahl der aktiven Bohrlöcher in den USA seit Anfang des Jahres mehr als halbiert hatte. Dieser negative Trend hält weiterhin an, da dieses Preisniveau keine kostendeckende Produktion ermöglicht. Die Produktion von Öl ist in den USA etwas komplexer und somit auch teurer als in anderen Gebieten der Welt. Im Gegensatz zur konventionellen Förderung wird in den USA sehr viel Öl aufwendig aus grobkörnigem Gestein (sogenanntes Schieferöl) gewonnen. Die Anzahl der aktiven Bohrlöcher ist, wie angenommen, weiter stark gesunken und liegt aktuell auf einem all-time-low bei 374.
Hier ist mit einem weiteren Rückgang zu rechnen. Auf diese Weise erfahren die Preise eine angebotsseitige Unterstützung.
Zum letzten Zwölfmonatsrückblick auf den Energiemarkt vom 30.April 2020 kommen Sie hier.
Den letzten Energiemarktbericht vom 30.April 2020 finden Sie hier.
Preisalarm Strom und Preisalarm Gas
Stellen Sie jetzt Ihren Energiepreisalarm!Verpassen Sie keine günstige Gelegenheit bei der Beschaffung von Strom und Erdgas. Stellen Sie jetzt Ihren kostenlosen Energiepreisalarm für Gas und Strom!