Energiemarktbericht zur Preisentwicklung von Erdgas, Strom, Kohle und CO2 sowie Öl
Erdgas: mit Versorgungsengpässen ist nicht zu rechnen
Der prognostizierte Kälteeinbruch Anfang letzter Woche war stärker eingetreten als vorerst angenommen. Als Folge daraus schnellten die Preise für Erdgas mit Lieferung am nächsten Tag (Spot) montags in die Höhe und erreichten im Tagesverlauf in der Spitze etwa 25 €/MWh. Nach diesem kurzen Ausschlag korrigierte der Preis jedoch auch direkt wieder nach unten.
Aktuell drücken die überdurchschnittlichen Temperaturen den Spot-Preis weiter. Er liegt bei etwa 17,1 €/MWh. Die Situation zu Anfang des Jahres (siehe Bericht vom 7.Januar 2021), dass die LNG Tanker hauptsächlich Asien aufgrund der dort sehr hohen Nachfrage und Preise anfuhren, hat sich etwas gedreht. Der asiatische LNG Markt liegt aktuell wieder auf ähnlichem Niveau wie der europäische, weshalb es für amerikanische LNG Tanker zunehmend attraktiver werden könnte das näher liegende Nordwesteuropa anzufahren.
Die kältebedingt hohen Ausspeicherungen der letzten Wochen (siehe unser letzter Bericht) haben die deutschen Erdgasspeicher auf momentan 32% Füllstand, etwa 73 TWh, sinken lassen. Mit Versorgungsengpässen ist aufgrund der warmen Wetterprognosen sowie der beständigen Pipelineflüssen jedoch nicht zu rechnen.
Strom, Kohle, CO2: Strompreis erreicht 52,20 €/MWh, Kohlepreis sinkt auf 64,70 USD/t CO2-Zertifikatspreise klettern auf Rekordhoch 40 €/tCO2
Die Preise für Emissionszertifikate knackten in den vergangenen Tagen mit über 40 €/tCO2 ein neues Rekordniveau. Eine ehrgeizige EU-Klimapolitik und das verknappte Angebot an Zertifikaten seit Beginn des Jahres (siehe Bericht vom 7.Januar) tragen sicher zu dem generell hohen preislichen Niveau der Zertifikate bei. Seit Montag fielen sie jedoch wieder etwas und liegen momentan bei circa 38 €/tCO2.
Die kurzfristig milderen Temperaturprognosen könnten zu dieser Korrektur beigetragen haben. Bei wärmeren Temperaturen wird europaweit weniger Strom für das Heizen benötigt und es müssen entsprechend geringere Mengen durch emmissionsreiche Kohlekraftwerke produziert werden.
Entsprechend verliert auch der Kohlepreis im atlantischen Raum nach einem kurzen Aufschwung zu Beginn letzter Woche an Wert. Das Kalenderjahr kostet aktuell etwa 64,70 USD/t.
Die Strompreise orientieren sich auch an der Bewegung der Emissionszertifikate. Das Kalenderjahr 2022 Base handelt momentan zu circa 52,20 €/MWh.
Produkt [€/MWh] | 17.02.2021 | 03.02.2021 | delta |
NCG Gas QII/21 | 16,59 | 16,96 | – 0,37 |
NCG Gas Sum 21 | 16,6 | 16,91 | – 0,31 |
NCG Gas Cal 22 | 16,98 | 16,85 | 0,13 |
business flex | 16,59 | 16,96 | – 0,37 |
Strom Base Cal 22 | 52,2 | 51,52 | 0,68 |
Strom Peak Cal 22 | 62,58 | 61,68 | 0,90 |
Tabelle 1: Veränderung von Strom und Gas (siehe letzter Bericht)
Öl: Ölpreis gewinnt 10 USD an Wert
Der Brent-Aufwärtstrend hält kontinuierlich an. Seit Beginn des Februars (siehe letzter Bericht) gewann ein Barrel Öl der Marke Brent etwa 10 USD an Wert. Die Angebotskürzungen der OPEC+ werden durch den Optimismus, dass sich die Nachfrage durch die Impfstoffkampagnen (Covid-19) bald wieder erholen wird, unterstützt.
Den letzten Energiemarktbericht zur Preisentwicklung von Erdgas, Strom, Kohle und CO2 sowie Öl vom 4. Februar finden Sie hier.
Den Energiemarktbericht zur Preisentwicklung von Erdgas, Strom, Kohle und CO2 sowie Öl vom 21.Januar 2021 finden Sie hier.
Den Energiemarktbericht zur Preisentwicklung von Erdgas, Strom, Kohle und CO2 sowie Öl vom 7.Januar 2021 finden Sie hier.
Den letzten Zwölfmonatsrückblick vom 1. Februar 2021 finden Sie hier.
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