Erdgas
Seit mehreren Wochen herrscht am Energiemarkt ein stark bearishes Sentiment. Dem kann sich Erdgas nicht entziehen. Durch den milden Winter und die konjunkturellen Unsicherheiten notieren gerade die kurzfristigen Kontrakte, wie Day-Ahead, Frontmonat und das Frontquartal (Q3), auf historischen Tiefstständen zwischen 7,00 €/MWh und 7,50 €/MWh.
Rund um diese Marke scheint es ein leichtes Kaufinteresse zu geben. Die Temperaturen diese Woche waren im Mittel einige Grad zu kühl – die Nachfrage nach Heiz-gas könnte ein leichter Boden sein. Ob die Unterstützung hält – oder ob der Preis am Spotmarkt weiter fällt – wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Durch die niedrigen Preise am kurzfristigen Ende sind auch weiter in der Zukunft liegende Produkte nach unten gezogen worden. Das Cal 21 kostet aktuell 12,08€/MWh.
Auch der asiatische LNG Preis markierte vergangenen Freitag ein historisches Tief. LNG kostet am Spotmarkt ca. 8,60 €/MWh und damit gut 1,60 €/MWh mehr als der Frontmonat Mai am TTF. Dennoch wird von Europa weiterhin viel LNG importiert. Allein für die nächsten 14 Tage werden etwa 20 LNG-Tanker im Nordwesten Eu-ropas erwartet.
Strom, Kohle, CO2
Nach dem erdrutschartigen Fall des Strompreises Base Cal 21 vor zwei Wochen hat sich dieser auf dem niedrigen Niveau von etwa 35€/MWh eingependelt. Unterstützung erhält der Strompreis durch den Kohle-preis, der sich unter anderem durch die solide Nachfrage Chinas, gegen den allgemeinen Abwärtstrend behaupten kann.
Spot und kurzfristige Terminkontrakte für Strom sind im Berichtszeitraum stark gefallen. Erst vor wenigen Tagen erreichte der Terminkontrakt April mit 17,07 €/MWh ein 17-Jahres-Tief.
Produkt [€/MWh] | 01.04.2020 | 18.03.2020 | delta |
NCG Gas Q3/20 | 7,8 | 8,84 | -1,04 |
NCG Gas Win 20 | 11,89 | 12,28 | -0,39 |
NCG Gas Cal 21 | 12,51 | 12,53 | -0,02 |
business flex Q3/20 | 7,8 | 8,84 | -1,04 |
Strom Base Cal 21 | 34,95 | 34,28 | 0,67 |
Strom Peak Cal 21 | 43,72 | 43,12 | 0,6 |
Tabelle1: Veränderung von Strom und Gas gegenüber dem letzten Bericht
Öl
Im Monat März halbierte sich der Preis für ein Fass der Sorte Bent auf gut 22 USD/bbl. Das war offensichtlich eine Übertreibung nach unten, denn innerhalb weniger Tage drehte sich der Markt. Aktuell kostet ein Fass der Sorte Brent schon wieder 29,85 USD/bbl.
Der Preisverfall beruht unter anderem auf dem anhaltenden Marktanteilskampf der Ölproduzenten Russland und Saudi-Arabien, die trotz vorherrschender Überproduktion ihre Fördermengen weiter erhöhen wollen. Wegen der geringen Reise- und Bewegungsfreiheit und der konjunkturellen Sorgen ist die Nachfrage nach Öl jetzt schon stark gesunken.
Die Internationale Energieagentur (IEA) rechnet für das Jahr 2020 mit einem Rückgang der Ölnachfrage von bis zu 20% gegenüber dem Vorjahr. Gegen diesen Trend möchten Russland und Saudi-Arabien die Förderung um 3 Mio. Barrel pro Tag steigern.
Zum letzten Zwölfmonatsrückblick auf den Energiemarkt vom 31.März 2020 kommen Sie hier.
Den letzten Energiemarktberichtbericht vom 19.März 2020 finden Sie hier.
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