Erdgas
Am Erdgasmarkt kam es im Vergleich zu dem letzten Bericht zu einem Preisanstieg entlang der gesamten Kurve. Die Lieferungen für den nächsten Tag im NCG stiegen in der Spitze auf über 16,8 €/MWh an. Eine entscheidende Rolle spielten hierfür die kühleren Temperaturen der letzten Woche und ungeplante Ausfälle an drei größeren norwegischen Gasfeldern. Dadurch hat sich die Nachfrage nach Gas zur Verstromung etwas erhöht.
Die milderen Temperaturen dieser Woche und die gute Versorgungsituation sorgten jedoch schnell für Entspannung am Markt. Laut Wetterprognosen dürfte aber bereits für Dezember wieder mit kühleren Temperaturen zu rechnen sein. Der weiterhin noch sehr hohe Lagerbestand der Erdgasspeicher und eine anhaltend hohe Anzahl von LNG-Schiffen nach Europa sollten die höhere Nachfrage gut ausgleichen können und einem Preisanstieg entgegenwirken.
Die Impulse aus dem Spotmarkt haben sich diesmal auch auf den Terminmarkt übertragen. Aber auch die noch ausstehende Einigung zwischen Russland und der Ukraine zum Gas-Transit nach Europa für nächstes Jahr sorgen für Unterstützung, insbesondere für das Q1/20, nachdem Naftogaz (Ukraine) das Angebot von Gazprom (Russland) abgelehnt hat.
Strom, Kohle, CO2
Der Strompreis für das Kalenderjahr 2020 Base konnte die Marke von 45 €/MWh nur kurz nach unten durchbrechen, um anschließend wieder auf über 46,3 €/MWh anzusteigen. Unterstützung kam mal wieder aus Frankreich. Der Betreiber EDF musste die Wartungen an fünf Kernkraftwerken aufgrund der Auffälligkeiten an den Druckbehältern nochmals um einige Tage verlängern.
Zusätzlich wird die Verfügbarkeit der Kernreaktoren den Markt wohl noch den gesamten Winter über beschäftigen, da der Verband der Übertragungsnetzbetreiber Entso-E eine Warnung für einen Versorgungsengpass in Frankreich und Belgien für nächsten Januar herausgegeben hat. Das dieser Fall allerdings eintritt, ist als sehr unwahrscheinlich einzustufen.
Die Entwicklung der CO2-Preise folgte über dem Berichtszeitraum dem leichten Aufwärtstrend der Strom- und Kohlepreise. Der Anstieg am Kohlemarkt auf knapp über 65 USD/t war nur ein kurzfristiger Effekt. Fundamental sorgen schwache Konjunkturdaten und rekordhohe Lagerbestände, sowohl in Europa als auch in Asien, für ein bearishes Sentiment am Kohlemarkt.
27.11.19 |
13.11.19 |
delta |
|
NCG Gas Q1/20 |
17,21 |
16,74 |
0,47 |
NCG Gas Sum 20 |
16,02 |
15,56 |
0,46 |
NCG Gas Cal 20 |
16,98 |
16,50 |
0,48 |
business flex |
17,21 |
16,74 |
0,47 |
Strom Base Cal 20 |
46,11 |
45,26 |
0,85 |
Strom Peak Cal 20 |
54,76 |
53,85 |
0,91 |
Öl
Der Ölpreis konnte seinen Aufwärtstrend weiter fortsetzen. Dabei stehen die schwächeren Konjunkturdaten der Hoffnung auf eine baldige Einigung zwischen den USA und China im Handelsstreit entgegen. Dass die internationalen Energieagentur (IEA) keinen Engpass bei der Versorgung der Weltwirtschaft mit Rohöl für 2020 erwartet, erhöht zusätzlich den Druck auf die OPEC+ die Förderkürzungen auszuweiten.
Mit freundlicher Unterstützung der Montana.
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