Energiemarktbericht zur Preisentwicklung von Erdgas, Strom, Kohle und CO2 sowie Öl
Erdgas: Preise geben leicht nach
Die Bewegung am Erdgasmarkt fiel in den vergangenen zwei Wochen, seit unserem letzten Bericht, gegenüber den restlichen Commodity Märkten eher moderat aus. Nachdem in der zweiten November-Hälfte sowohl kurzfristige als auch mittel- und langfristige Kontrakte an Wert gewannen, ließen sie seit Anfang Dezember vorerst wieder leicht nach.
Für die kommende Woche werden Temperaturen unter Norm prognostiziert, was üblicherweise durch die folgend erhöhte Nachfrage preisstützend für Kontrakte mit kurzfristiger Lieferung wirkt. Da jedoch Norwegen, neben Russland einer der Hauptlieferer Deutschlands für Erdgas, seine Pipeline-Flüsse erhöht hat, könnte das gestiegene Angebot die Preise wiederum drücken.
Ein Blick auf die LNG-Lieferungen zeigt, dass nur geringe Mengen nach Europa angekündigt sind. Grund hierfür sind die stark gestiegenen Preise für Lieferungen nach Asien. In den vergangenen drei Wochen ist der Kontrakt mit Lieferung im Januar für asiatisches LNG etwa 4 €/MWh angestiegen und somit aktuell knapp 7 €/MWh über dem Preis für Lieferungen nach Westeuropa. Das fehlende Angebot auf der LNG-Seite wird durch eine erhöhte Entnahme aus dem europäischen Speichern ausgeglichen.
Strom, Kohle, CO2: Strompreis steigt auf 44,50 €/MWh, CO2-Zertifikatspreis über 30 €/tCO2
Bereits seit Ende Oktober (siehe Bericht) steigen die Preise für die Emissionszertifikate kontinuierlich und haben über den Verlauf gute 7,0 €/t CO2 an Wert gewonnen. Im Tagesverlauf wurde ein Höchststand von etwa 30,9 €/t CO2 gesehen. Entsprechend stiegen auch die mittel- und langfristigen Stromkontrakte.
Das Kalenderjahr Base 2021 handelt momentan bei etwa 44,50 €/MWh, auch knappe 7,0 €/MWh mehr als noch Ende Oktober (wir berichteten). Der Kohlepreis konnte in derselben Periode noch mehr Zugewinne verbuchen. Er stieg um gute 11,0 USD/t auf knapp unter 65,0 USD/t. Der deutlich positive Trend der Commodities wird unter anderem durch die wirtschaftliche Erholung hervorgerufen.
Kurzfristig treiben Ausfälle französischer Atomkraftwerke und kalte Temperaturen den Strompreis immer wieder in die Höhe. Aufgrund der Verknappung des Angebots und einem hohen Anteil elektrischer Heizungen kann das Land seinen Strombedarf nicht decken und importiert deshalb vermehrt aus den Nachbarländern.
Produkt [€/MWh] | 09.12.2020 | 25.11.2020 | delta |
NCG Gas QI/21 | 14,59 | 14,05 | 0,54 |
NCG Gas Sum 21 | 13,40 | 13,18 | 0,22 |
NCG Gas Cal 21 | 14,09 | 13,78 | 0,31 |
business flex | 14,59 | 14,05 | 0,54 |
Strom Base Cal 21 | 43,66 | 40,80 | 2,86 |
Strom Peak Cal 21 | 52,27 | 48,83 | 3,44 |
Tabelle 1: Veränderung von Strom und Gas gegenüber dem letzten Bericht
Ölpreis steigt auf über 50,00 USD/bbl nach Opec+ Entscheidung
Auch der Ölpreis (Brent) legte seit Anfang November kontinuierlich an Wert zu. Heute knackte er die Marke von 50,0 USD/bbl. Das lang erwartete Meeting der OPEC+ endete mit der Verlängerung der Förderkürzungen im Januar. Lediglich eine Produktionserhöhung von 0,5 Mio. Barrel wurde eingeräumt, was etwa 0,5 % der weltweiten Nachfrage entspricht. Die Euphorie des Corona-Impfstoffs bringt Optimismus in den Ölmarkt, die aktuell in vielen Ländern verschärften Ausgangsbeschränkungen wirken jedoch noch leicht hemmend.
Zum letzten Zwölfmonatsrückblick auf den Energiemarkt von Strom und Gas vom 1.Dezember 2020 kommen Sie hier.
Den letzten Energiemarktbericht zur Preisentwicklung von Erdgas, Strom, Kohle und CO2 sowie Öl vom 26.November 2020 finden Sie hier.
Den Energiemarktbericht zur Preisentwicklung von Erdgas, Strom, Kohle und CO2 sowie Öl vom 12.November 2020 finden Sie hier.
Den Energiemarktbericht zur Preisentwicklung von Erdgas, Strom, Kohle und CO2 sowie Öl vom 29.Oktober 2020 finden Sie hier.
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