Energiemarktbericht zur Preisentwicklung von Erdgas, Strom und CO2 sowie Öl
Erdgas: Gaspreisrallye setzte sich bis heute fort
Die starke Preisrallye am Gasmarkt wurde in den letzten zwei Wochen (siehe letzter Bericht) kontinuierlich fortgesetzt. Am Spotmarkt (kurzfristige Lieferungen) wurden 47 €/MWh deutlich überschritten.
Das kommende Winterprodukt (Terminmarkt) handelt ohne nennenswerte Prämie zu dem aktuellen Sommer. Hintergrund hierfür ist die fundamental angespannte Situation. Die vergleichsweise leeren Speicher, mit einem Füllstand von ca. 55% für Deutschland, schüren die Sorgen vor einem kalten Winter. Gleichzeit sind die Mengen zur Deckung der hohen Speichernachfrage eingeschränkt. Zuletzt sorgten reduzierte Flüsse über die Jamal-Pipeline (Mengen aus Russland über Polen) aufgrund technischer Probleme für ein verknapptes Angebot und haben den Aufwärtstrend weiter befeuert.
Auch der LNG Markt konnte bislang für keine Entspannung sorgen. Die LNG-Preise in Asien für den Frontmonat handelten zeitweise sogar über 52 €/MWh und damit bleibt Asien die bevorzugte Destination. Die heutige Meldung der Gazprom bereits im Q4/21 erste Mengen über Nord Stream II zu liefern, versetzt den Markt in eine hohe Volatilität. Die Preise korrigieren stark nach unten. Das Winterprodukt 21/22 hat im heutigen Tagesverlauf gute 4 € abgegeben, allerdings stellt dies vorerst nur eine Momentaufnahme dar.
Strom und CO2: Am Strommarkt schlägt es 13 und auch die CO2-Vermeidungszertifikate schließen mit Preiskorrektur
Die Entwicklung am Strommarkt wird im Wesentlichen von den Geschehnissen am Gasmarkt mitgetrieben (siehe letzter Bericht). Das Frontjahr Base hat noch zu Beginn der Woche ein neues 13-Jahreshoch mit über 85 €/MWh ausgebildet.
Aber auch die starken Kohlepreise haben preistreibende Signale gegeben. Das Kalenderjahr 2022 hat problemlos die Marke von 100 USD/t überschritten und handelte in der Spitze bei über 108 USD/t. Die hohen Gaspreise haben die Wirtschaftlichkeit von Kohlekraftwerken im Vergleich zu gasbefeuerten Kraftwerken steigen lassen und dementsprechend auch die Nachfrage.
Die heute stark eingesetzte Korrektur am Gasmarkt, zieht ebenfalls die Märkte für Strom, Kohle und CO2 erheblich nach unten. Das Kalenderjahr Base 2022 gibt ca. 6 €/MWh ab, während das Frontquartal Q4/21 Base über 10 €/MWh an Wert verlor.
Ähnlich verhält sich auch die Entwicklung am CO2-Markt. Zu Wochenbeginn wurde noch in einem starken Umfeld die Rekordmarke von über 58 €/t getestet, um heute über 3 €/MWh auf rund 54 €/t zu korrigieren.
Produkt [€/MWh] | 18.08.2021 | 04.08.2021 | delta |
NCG Gas QIV/21 | 45,33 | 41,82 | 3,51 |
NCG Gas Win 21 | 44,35 | 40,30 | 4,05 |
NCG Gas Cal 22 | 32,50 | 28,66 | 3,84 |
Strom Base Cal 22 | 84,13 | 76,58 | 7,55 |
Strom Peak Cal 22 | 97,25 | 88,58 | 8,67 |
Tabelle 1: Veränderung von Strom und Gas (siehe letzter Bericht)
Öl: Ölpreis entkoppelt von Commodity-Märkten bei 66 USD/bbl
Die Preisentwicklung am Ölmarkt hat sich in den letzten Wochen von den anderen Commodity-Märkten entkoppelt und weist sogar ein negatives Vorzeichen auf. Rohöl der Sorte Brent handelt derzeit wieder deutlich unter der 70 USD/bbl-Marke, bei rund 66 USD/bbl, dem tiefsten Wert seit Mai21. Die Risiken bei der Nachfrageentwicklung bleiben das vorherrschende Thema.
Preisalarm Strom und Preisalarm Gas
Stellen Sie jetzt Ihren Energiepreisalarm! Verpassen Sie keine günstige Gelegenheit Stellen Sie jetzt Ihren kostenlosen |
Preisindikation Strom und Erdgas berechnen |