Energiemarktbericht vom 2. September 2021
Energiemarktbericht zur Preisentwicklung von Erdgas, Strom und CO2 sowie Öl
Erdgas: Höhenflug setzt sich fort – Betriebsstart der Nord Stream 2 in 2021 fraglich
Verrückte Zeiten an den Energiemärkten. Letztes Jahr noch, wurden historisch niedrige Energiepreise thematisiert und sogar negative Preise für bestimmte Commodities für möglich gehalten und nun scheint auf der Preisskala gen Norden kein Ende in Sicht zu sein.
Die preisliche Korrektur, die die Meldung der Gazprom verursachte, ist längst eingeholt. Vor zwei Wochen kündigte Gazprom Mengen für das anstehende vierte Quartal 2021 via Nord Stream II an (siehe letzter Bericht). Diese Mengen sind fraglich. Inzwischen ist noch nicht einmal klar, ob in diesem Jahr überhaupt noch Mengen im zweiten Strang (NS2) von Russland nach Deutschland fließen. Das in Verbindung mit der Situation der niedrig gefüllten deutschen als auch europäischen Erdgasspeichern sorgt für Unsicherheit im Markt.
Es ist zu erwarten, dass sich bis zum anstehenden Gaswirtschaftsjahr (01.10.)keine großen Änderungen ergeben. Mit nennenswerten LNG-Mengen ist aufgrund der anhaltenden asiatischen Nachfrage und deren preislichen Konstellation vorerst nicht zu rechnen. Blicken wir auf die nackten Zahlen. Die Lieferung für den Folgetag (Day-Ahead) als auch der anstehende Winterkontrakt bewegen sich an den 50 Euro/MWh. In nächster Zeit ist mit weiterhin sehr volatilen Preisen zu rechnen.
Strom und CO2: Emissionszertifikate und Rohstoffpreise treiben Strompreis
Die nun zwei Wochen zurückliegende heftige Preiskorrektur am Gasmarkt (siehe letzter Bericht), die ebenfalls die Märkte für Strom, Kohle und CO2 mit nach unten zog, ist bereits Geschichte. Sämtliche Kursverluste wurden im Berichtszeitraum mehr als wett gemacht.
Die Preisschraube wurde nochmals richtig angezogen. Die kurz und mittelfristigen Kontrakte für die Grundlast (Base) notieren allesamt im dreistelligen Bereich. Das Frontquartal Q4/21 (Grundlast) Base flirtet sogar mit der 110-Euro/MWh-Marke. Das Kalenderjahr 2022 steuert auf die 90 Euro/MWh zu. Aktuell handelt das Kalenderjahr noch zu rund 88 Euro/MWh.
Überwiegend treiben die gestiegenen und immer weiter steigenden Brennstoffpreise den Strommarkt in die Höhe. Außerdem kommen zusätzliche Impulse von den Emissionszertifikaten. Diese konnten im Berichtszeitraum gut 7 Euro/Tonne zulegen und überschritten letzten Freitag die 60 Euro/Tonne. Die Emissionszertifikate stellen in diesem Jahr nahezu monatlich neue Rekordmarken auf. Inwieweit sich dieser Trend fortsetzen kann bleibt spannend.
Strom, EUA und Öl Handelspreise bis 2. September 2021
Produkt [€/MWh] | 01.09.2021 | 18.08.2021 | delta |
NCG Gas QIV/21 | 49,31 | 45,33 | 3,98 |
NCG Gas Win 21 | 48,83 | 44,35 | 4,48 |
NCG Gas Cal 22 | 33,85 | 32,5 | 1,35 |
Strom Base Cal 22 | 88,10 | 84,13 | 3,97 |
Strom Peak Cal 22 | 101,40 | 97,25 | 4,15 |
Tabelle 1: Veränderung von Strom und Gas (siehe letzter Bericht)
Öl: Ölpreis von Hurrikan Ida aufgewirbelt
Öl Die Rohölmärkte stiegen im Laufe der letzten Woche an und erholten sich nahezu gänzlich von den Verlusten der Vorwochen (siehe letzter Bericht), Hurrikan Ida hat buchstäblich die Preise aufgewirbelt. Ölplattformen im Golf von Mexiko drosselten bzw. stellten aufgrund des Hurrikans die Produktion ein. Der Preis für Brent liegt im Moment bei zirka 72 USD/bbl. Hier gilt es die weltweite Nachfrageentwicklung im Auge zu behalten.
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