Energiemarktbericht vom 25. November 2021
Energiemarktbericht zur Preisentwicklung von Erdgas, Strom und CO2 sowie Öl
Erdgas: Erdgaspreis steigt auf 57 €/MWh
Neben den aktuellen Themen des Gasmarktes der letzten zwei Wochen (siehe letzter Bericht) wie der Zertifizierungsprozess der Pipeline Nord Stream 2 und den Pipelineflüssen aus Russland, rückte diese Woche auch der veröffentlichte Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und der FDP in den Mittelpunkt. Er beinhaltet wesentliche Punkte zur Straffung des Klimaschutzes.
Erdgas wird als unverzichtbarer Übergangsenergieträger angesehen; es sollen modernere Gaskraftwerke gebaut werden, die auch auf klimaneutrale Gase ausgerichtet sein müssen (H2-ready). Zudem will sich die neue Bundesregierung für einen CO2-Mindestpreis im EU-Emissionshandel einsetzen. Sollte dies nicht gelingen, will die Ampel eine nationale Mindest-Bepreisung von 60 €/t prüfen. Diese Signale festigten die Gaspreise in den letzten beiden Tagen. Der Kontrakt mit Lieferung im Q1 22 im THE handelt aktuell bei etwa 92 €/MWh, das Kalenderjahr 2022 bei ca. 57 €/MWh.
Vergangene Woche schnellten die Gaspreise bereits in die Höhe, da Gazprom keine Pipeline-Kapazitäten für Dezember über die Ukraine nach Deutschland buchte. Zudem wurde der Zertifizierungsprozess der Nord Stream 2 durch die BNetzA vorerst ausgesetzt. Er wird erst wieder aufgenommen, „wenn der Betreiber in einer Rechtsform nach deutschem Recht organisiert ist.“
Strom und CO2: Strompreis steigt auf 139 €/MWh – CO2-Preis auf neuem Allzeithoch 74 €/tCO2
Der CO2-Preis steigt seit Anfang des Monats kontinuierlich an. Nahezu täglich werden neue Allzeithochs gesteckt. Derzeit kostet ein Emissionszertifikat rund 74 €/t CO2, etwa 10 € mehr als noch vor zwei Wochen (wir berichteten). An Fahrt aufgenommen hat der Preis für die Verschmutzungsrechte bereits durch den Weltklimagipfel COP26 und erhält jüngst Aufwind durch die anvisierte Preisuntergrenze von 60 €/t der künftigen Bundesregierung.
Auch für die Kohle in Deutschland sieht das neue Koalitionspapier strengere Maßnahmen vor: idealerweise soll der Kohleausstieg bereits bis 2030 erfolgen, insofern bis dahin der Erneuerbaren Ausbau weit genug fortgeschritten ist. Nach dem starken Rückgang der Kohlepreise seit Anfang Oktober konnte er wieder etwas gewinnen und liegt aktuell bei etwa 129 USD/t für das Frontkalenderjahr.
Der Strommarkt wird durch den sehr hohen CO2-Preis sowie den robusten Gaspreis gestützt. Das Kalenderjahr 2022 Base handelt aktuell bei rund 139 €/MWh, was einen Anstieg von etwa 28 €/MWh in den letzten beiden Wochen bedeutet.
Produkt [€/MWh] | 24.11.2021 | 10.11.2021 | delta |
THE Gas QI/22 | 91,52 | 67,27 | 24,25 |
THE Gas Sum 22 | 45,44 | 40,37 | 5,07 |
THE Gas Cal 22 | 56,66 | 46,84 | 9,82 |
Strom Base Cal 22 | 137,14 | 109,87 | 27,27 |
Strom Peak Cal 22 | 169,00 | 135,56 | 33,44 |
Tabelle 1: Preisveränderung von Strom und Gas 10.11.2021 und 27.10.2021 (siehe letzter Bericht)
Öl: Ölpreis aktuell bei 81 USD/bbl
Der Ölmarkt steht momentan durch andauernde Gespräche zwischen den USA mit Japan, Südkorea, Indien und China über eine gemeinsame Freigabe von Notfallreserven unter Druck. Zudem könnte die Nachfrage durch die steigenden Coronazahlen wieder etwas einbrechen. Das Öl der Sorte Brent ist aktuell für etwa 81 USD/Barrel zu haben.
Energiemarktberichte zur Preisentwicklung Erdgas, Strom und CO2 sowie Öl
Zwölfmonatsrückblicke zur Preisentwicklung von Erdgas und Strom
Preisalarm Strom und Preisalarm Gas
Stellen Sie jetzt Ihren Energiepreisalarm! Verpassen Sie keine günstige Gelegenheit Stellen Sie jetzt Ihren kostenlosen |
Preisindikation Strom und Erdgas berechnen |