Energiemarktbericht zur Preisentwicklung von Erdgas, Strom und CO2 sowie Öl
Erdgas: Erdgaspreisentwicklung reflektiert Ukraine-Konflikt
Die Berichterstattung der letzten Tage über die angespannte Situation an der russisch-ukrainischen Grenze kann an der Marktbewegung der kurzfristigen Produkte deutlich abgelesen werden. Nach einer kurzzeitigen Seitwärtsbewegung des Day Ahead Preises am THE sprang er diesen Montag, nach der Ankündigung der USA über einen für diese Woche geplanten Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine, um etwa 6 €/MWh, auf 81 €/MWh nach oben. Die Nachricht am Dienstag über einen sich abzeichnenden Teilabzug russischer Truppen an der Grenze ließen den Preis direkt wieder fallen. Gestern schloss der Kontrakt zu circa 69 €/MWh.
Angebotsseitig erreicht Nordwesteuropa weiterhin viel LNG, inzwischen vermehrt aus den USA. Auch die Pipeline-Flüsse aus Norwegen sind weiterhin auf hohem Level. Zusammen mit sehr milden Temperaturen (etwa 7 Grad über Norm) kam es so im Februar bisher zu geringeren Speicherentnahmen als im Vorjahr, wodurch sich die Speicherfüllstände europaweit etwas mehr denen des Vorjahres annähern. In Deutschland wurde bereits das Niveau des Vorjahres erreicht.
Auch die Temperaturprognose für die zweite Februarhälfte liegt deutlich über Norm. Bei kälteren Temperaturen läge das Preisniveau vermutlich nochmal wesentlich höher.
Strom: Strompreisentwicklung im Banne des CO2-Preises
Der Preis für Emissionszertifikate (EUA) hat, nach dem zwischenzeitlichen Erreichen eines Allzeithochs von ca. 97 €/t, die ersten Anzeichen von Entspannung gezeigt und ist aktuell auf ca. 86 €/t gesunken. Neben möglichen Gewinnmitnahmen, könnten auch die diskutierten Vorschläge aus dem EU-Parlament bei weiteren Preisanstiegen zusätzliche Zertifikate auf den Markt zu bringen, eine Wirkung zeigen.
Das Frontkalenderjahr Cal23 für Strom (Base) bewegte sich bedingt durch teils gegensätzliche Marktimpulse seitwärts, mit abwechselnden Hoch- und Tiefphasen. Zuletzt notierte der Preisindex bei ca. 137 €/MWh. Im Fokus bleiben insbesondere die für 2023 angekündigten Kontrollen in französischen Kernkraftwerken, welche zu zukünftigen Versorgungsausfällen führen könnten.
Der Kohlepreis ist mit erhöhten indonesischen Exportmengen auf ca. 110 USD/t für das Frontjahr gefallen, bleibt aber weiter auf einem hohen Niveau. Weiterhin verhindern eine hohe Nachfrage und geringe Terminal-bestände eine längerfristige Entspannung der Lage..
Produkt [€/MWh] | 16.02.2022 | 03.02.2022 | delta |
THE Gas QI/22 | 69,92 | 75,52 | – 5,60 |
THE Gas Sum 22 | 69,41 | 74,69 | – 5,28 |
THE Gas Cal 23 | 51,33 | 51,74 | – 0,41 |
Strom Base Cal 23 | 136,50 | 137,88 | – 1,38 |
Strom Peak Cal 23 | 169,90 | 169,00 | 0,90 |
Tabelle 1: Preisveränderung von Strom und Gas 03.02.2022 und 16.03.2022 (siehe letzter Bericht)
Öl: Ölpreisentwicklung stoppt bei 95 USD/bbl
Die Angebotsseite auf dem globalen Ölmarkt bleibt knapp, was in den vergangenen Tagen weiterhin unter-stützend auf den Ölpreis wirkte. Der Ölpreis der Sorte Brent entwickelte sich stetig über der Marke von 90 USD/bbl fort, und stoppte zuletzt erst bei ca. 95 USD/bbl. Eine mögliche Entspannung könnten die Gespräche zwischen USA und Iran bringen, welche zu einer Lockerung der Sanktionen und zusätzlichen Kapazitäten auf dem Markt führen könnten.
Aktuelle Charts für Strompreise und Erdgaspreise
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