Energiemarktbericht zur Preisentwicklung von Erdgas, Strom und CO2 sowie Öl
Erdgas: Erdgaspreisentwicklung bei 104 €/MWh – Gazprom Germania unter Treuhand der Bundesnetzagentur
Erdgaspreisentwicklung 2023, Spot, Q3 2022, Winter 2022, Kalenderjahr 2023 (Stand: 14.4.2022)
Nach einem kurzfristigen Anstieg des Preisniveaus zum Monatswechsel, aufgrund unklarer Zahlungsmodalitäten für die zukünftigen Gaslieferungen, haben sich die Preise für die Lieferung des Folgetags (Day Ahead) etwas stabilisiert und tendieren seitwärts. Die gesehen Preisausschläge sind inzwischen geringer als in jüngster Vergangenheit. Die Bundesnetzagentur als neue Treuhänderin der Gazprom Germania könnte mitunter zur Beruhigung beigetragen haben.
Zuletzt notierte der Day Ahead Preis bei ca. 104 €/MWh und bleibt somit seit einigen Tagen meist stabil leicht über der 100 €/MWh Marke. Das Preisniveau auf dem deutschen Gasmarkt bleibt auf Grund der besonders hohen Abhängigkeit von russischen Lieferungen weiterhin deutlich über dem Niveau der Nachbarländer. Die Befürchtung einer weiteren Kriegseskalation in der Ost-Ukraine übt jedoch Druck auf die EU aus, die Sanktionen zu verschärfen und auf weitere Energieträger zu erweitern. Eine Entspannung der Situation ist nicht in Sicht. Die Produkte am längeren Ende der Preiskurve (Frontjahr 2023) ziehen weiter an, begründet durch die beschlossene Abkehr von russischen Energielieferungen und den intensiven Wettbewerb um alternative Anbieter.
Dem milden europäischen Winter sei Dank, können wir überhaupt auf eine geringe Speichergrundlage aufbauen. Ein „normaler“ oder „kühlerer“ Winter hätte wohl zu einer größeren Eskalation der Situation beigetragen. Die LNG-Importe auf das europäische Festland liegen aktuell auf Höchstniveau.
| Produkt [€/MWh] | 13.04.2022 | 30.03.2022 | delta |
| THE Gas QIII/22 | 108,00 | 121,15 | -13,15 |
| THE Gas Win 22 | 109,29 | 124,63 | -15,34 |
| THE Gas Cal 23 | 90,90 | 85,88 | 5,02 |
Tabelle 1: Preisveränderung von Gas 30.03.2022 und 13.04.2022 (siehe letzter Bericht)
Strom: Strompreisentwicklung steigt auf neues Rekordhoch 200 €/MWh
Strompreisentwicklung, EUA-Preisentwicklung Kohlepreisentwicklung 2023 (Stand: 14.4.2022)
Die Preise für Emissionszertifikate (EUA) bewegten sich in vergangenen Tagen in Erwartung neuer Impulse meist seitwärts zwischen ca. 77 €/t und 81 €/t. Geringere Liquidität auf dem Markt, sowie die uneinheitlichen Prognosen der zukünftigen Wirtschaftsentwicklung, konnten für keine klare Preisrichtung sorgen.
Bei Strom setzte das Frontkalenderjahr Cal23 (Base) den Anstieg zu neuen Preisrekorden ununterbrochen fort. Zusätzliche Impulse lieferte hier neben dem Kohleembargo auch die auf Grund zukünftiger Reparaturarbeiten verringerte Erzeugungsprognose der Kernenergie in Frankreich. Aktuell liegt der Cal 23 Preis (Base) bei ca. 200 €/MWh.
Das beschlossene EU-Embargo auf die russischen Kohlelieferungen ab August 2022 hat den bereits engen Kohlemarkt stark getroffen und den Kohlepreis unverzüglich in die Höhe katapultiert. Das Frontkalenderjahr (Cal23) stieg dabei stark an und liegt aktuell bei ca. 237 USD/t. Die prognostizierten längeren Transportwege und die Konkurrenz um neue Kohleanbieter stützen den Kohlepreis.
| Produkt [€/MWh] | 13.04.2022 | 30.03.2022 | delta |
| Strom Base Cal 23 | 201,70 | 181,27 | 20,43 |
| Strom Peak Cal 23 | 245,90 | 220,00 | 25,90 |
Tabelle 2: Preisveränderung von Strom 30.03.2022 und 13.04.2022 (siehe letzter Bericht)
Öl: Ölpreisentwicklung wieder auf 107 USD/bbl
Ölpreisentwicklung (Stand: 14.4.2022)
Die Freigabe der strategischen Reserven der USA, sowie die Befürchtung weiterer Lockdowns und dem damit verbundenem Nachfragerückgang in China, dämpften in den vergangenen zwei Wochen den Ölpreis. Aktuell notiert der Ölpreis bei ca. 107 USD/bbl (Sorte Brent). Der fortlaufende Krieg, sowie die Möglichkeit weiterer Importeinschränkungen seitens der EU, erlauben aber noch keine deutliche Entspannung.
Temperatur: Temperaturentwicklung leicht unter Norm
Temperaturentwicklung in Celsius 14.4.2022
Über die Osterfeiertage ist eine etwas kühlere Temperatur zu erwarten. Der April soll dabei weiter relativ abwechslungsreiche Temperaturen oberhalb und unterhalb der Norm vorzeigen.
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