Energiemarktbericht zur Preisentwicklung von Erdgas, Strom und CO2 sowie Öl
Erdgas: Erdgaspreisentwicklung fällt auf 64 €/MWh – milde Temperaturen und volle Gasspeicher
Die europäischen Gasmärkte zeichnen im aktuellen Winter ein entspanntes Bild. Die Gaspreise handeln auf einem stabilen Preisniveau. Die in Nordwesteuropa milden Temperaturen, vor und nach dem Jahreswechsel, sind hauptverantwortlich für diese positive Situation. Zusätzlich tragen die weiterhin hohen LNG-Importe und die nahezu vollen Speicher ihren Teil zur Entspannung bei. Die deutschen Speicher sind mit 89% Füllstand nahezu voll und auch auf europäischer Ebene scheinen die 81% Füllstand ein üppiges Polster für die übrigen Winterwochen zu sein.
Trotz der aktuellen winterlichen Temperaturen bleiben die Marktakteure entspannt. Die Gaspreise reagieren damit kaum auf die wohl kurz anhaltende Kältephase. Nach aktuellem Stand scheint es so, als wären wir glimpflich davongekommen – zumindest im ersten Winter.
Für ein Gesamtbild sollte man allerdings immer einen Blick nach Asien werfen. Bei LNG-Mengen wird direkt mit dem asiatischen Markt konkurriert. So sanken die europäischen Gaspreise zum ersten Mal nach gut einem Jahr unter die Gaspreise der asiatischen Märkte. Die Nachfragesituation in Asien hält sich allerdings ebenfalls aufgrund milder Temperaturen und schwächelnder Wirtschaftsdaten in Grenzen.
Die Gaspreise in der kurzen bis mittleren Perspektive handeln am deutschen Marktgebiete THE zwischen 60 und 65 Euro/MWh. Der nächste Winter 2023/2024 bietet, mit einem Aufschlag von ca. 5 bis 10 Euro/MWh gegenüber den kurzfristigen Produkten, eine attraktive Möglichkeit erste Absicherungen tätigen und Einspeicherungen durchzuführen.
Produkt [€/MWh] | 18.01.2023 | 04.01.2023 | delta |
THE Gas QII 23 | 64,14 | 68,66 | -4,51 |
THE Gas Sum 23 | 64,59 | 69,46 | -4,88 |
The Gas Cal 24 | 66,42 | 68,66 | -4,51 |
Tabelle 1: Preisveränderung von Gas am 18.01.2023 und 04.01.2023 (siehe letzter Bericht)
Strom: Strompreisentwicklung fällt auf 177 €/MWh – Paartanz zwischen Gas und Strom geht weiter
Wie in der letzten Ausgabe des Energiebriefs treffend und anschaulich beschrieben, geht es mit dem engen Paartanz zwischen Gas und Strom weiter. Geführt vom Gasmarkt übernimmt der Strommarkt jegliche Impulse, die auf ihn einwirken.
Vermeidungszertifikate spielen weiterhin eine untergeordnete Rolle, obwohl sie in diesem Jahr in einer Spanne zwischen 77 und 85 Euro pro Zertifikat schwanken. Absolut betrachtet wären das durchaus signifikante Bewegungen. In Relation zum Gesamtpreisniveau des Strommarkts allerdings kaum wahrnehmbar.
Das Frontkalenderjahr 2024 (Base) handelt aktuell bei rund 177 Euro/MWh, was einen Preisnachlass von etwa 25 Euro/MWh in den letzten beiden Wochen bedeutet. Der Kohlemarkt liefert in diesem Jahr noch keine nennenswerten Impulse. Aktuell kostet die Tonne Kohle ca. 176 USD/t.
Produkt [€/MWh] | 18.01.2023 | 04.01.2023 | delta |
Strom Base Cal 24 | 175,93 | 191,17 | -15,24 |
Strom Peak Cal 24 | 223,46 | 265,14 | -41,68 |
Tabelle 2: Preisveränderung von Strom am 18.01.2023 und 04.01.2023 (siehe letzter Bericht)
Öl: Ölpreisentwicklung steigt auf 85 USD/bbl – Aufhellung der wirtschaftlichen Aussichten
Seit Jahreswechsel konnte der Ölpreis gut 10 USD/bbl auf rund 85 USD/bbl zulegen. Größtenteils ist der Zugewinn mit Erwartungen verbunden, die eine Aufhellung der wirtschaftlichen Aussichten andeuten. Zumindest könnte, vor allem in China, eine rasante wirtschaftliche Erholung eintreten, sofern die aktuelle COVID-Situation im beherrschbaren Rahmen bleibt.
Zusätzliche Preissignale könnten im Februar beim nächsten OPEC+-Treffen in den Markt gesendet werden.
Temperatur: Temperaturentwicklung deutlich über der Norm
In den nächsten Tagen ist mit niedrigeren Temperaturen und einem geringen Windaufkommen zu rechen. Momentan wird aber von keiner länger anhaltenden Kältephase ausgegangen.
Aktuelle Charts für Strompreise und Erdgaspreise
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