Energiemarktbericht zur Preisentwicklung von Erdgas, Strom und CO2 sowie Öl
Erdgas: Extreme Erdgaspreisentwicklung 894% Anstieg
Mit dem Jahreswechsel endet ein in jedem Sinne extremes Jahr 2021 an den Gasmärkten. Innerhalb des Jahres erzielte beispielsweise der Kontrakt für das Kalenderjahr 2022 am deutschen Marktgebiet THE den niedrigsten Abrechnungspreis mit 15,72 €/MWh sowie den höchsten mit 140,6 €/MWh. Eine solche Preisspanne ist einmalig.
In der zweiten Jahreshälfte stiegen die Preise in einer deutlichen Rallye auf immer wieder neue Höchstwerte. Zuletzt schossen sie im Dezember bis kurz vor Weihnachten nochmal auf absolute Hochs (wir berichteten), gaben die Monatsgewinne jedoch über die Feiertage und den Jahreswechsel mit sehr warmen Temperaturen und geringerer Nachfrage direkt wieder ab.
Das neue Jahr startet etwas stärker. Ursächlich hierfür dürften die kälteren kurzfristigen Temperaturprognosen sowie die überraschend ungenutzten Pipeline Kapazitäten aus Russland sein. Die Speicherstände in Europa sind weiterhin historisch tief, konnten teilweise jedoch Ende Dezember aufgrund der warmen Temperaturen, weniger Nachfrage und hohen LNG Ankünften im Dezember ein wenig gefüllt werden.
Für die kommenden Wochen dürften wohl der Temperaturverlauf sowie die Liefermengen aus Russland von bedeutender Rolle sein.
Strom: Strompreisentwicklung wird wetterabhängiger
Zum Jahreswechsel wurde in Deutschland die Hälfte der letzten sechs laufenden Atomkraftwerke vom Netz genommen, womit sich die verfügbare Grundlast deutlich reduzierte. Flexible Gaskraftwerke und die erneuerbaren Energien mit ihrer Wetterabhängigkeit rücken somit noch mehr in den Vordergrund zur Stromgewinnung. Am kurzfristigen Strommarkt könnte sich die Volatilität somit noch deutlich weiter ausprägen.
Weiter machte der Vorschlag der EU-Kommission Schlagzeilen, Atom- und Gaskraft unter bestimmten Bedingungen als klimafreundlich einzustufen. Die Reaktionen auf diesen Vorschlag sind gespalten, eine Auswirkung auf den Energiemarkt bleibt abzuwarten.
Das Frontkalenderjahr 2023 Base handelt momentan zu etwa 137,5 €/MWh.
Der wieder etwas stärker werdende Gasmarkt sowie kältere Temperaturprognosen sendeten zuletzt bearishe Signale in den EUA-Markt und stützen den Markt nun erneut. Zudem starten die Auktionen für Emissionszertifikate erst nächste Woche wieder. Aktuell werden sie zu etwa 85,8 €/t gehandelt.
Produkt [€/MWh] | 04.01.2022 | 22.12.2021 | delta |
THE Gas QII/22 | 80,52 | 130,06 | – 49,54 |
THE Gas Sum 22 | 80,94 | 130,87 | – 49,93 |
THE Gas Cal 23 | 48,40 | 60,49 | – 12,09 |
Strom Base Cal 23 | 139,88 | 143,91 | – 4,03 |
Strom Peak Cal 23 | 177,20 | 174,15 | 3,05 |
Tabelle 1: Preisveränderung von Strom und Gas 22.12.2021 und 04.01.2022 (siehe letzter Bericht)
Öl: Ölpreisentwicklung mit Ausblick auf wirtschaftliche Erholung
Das Öl der Sorte Brent ist aktuell nach Zugewinnen innerhalb der letzten beiden Wochen seit unserem letzten Bericht für etwa 80 USD/Barrel zu haben. Die OPEC+ hat in einem gestrigen Treffen beschlossen, die Fördererhöhung wie gehabt beizubehalten. Der 2022-Ausblick weist eine Nachfrageerholung und Optimismus hinsichtlich der wirtschaftlichen Erholung aus.
Aktuelle Charts für Strompreise und Erdgaspreise
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