Energiemarktbericht zur Preisentwicklung von Erdgas, Strom und CO2 sowie Öl
Erdgas: Erdgaspreisentwicklung fällt auf 30 €/MWh – Speicherfüllstand auf 73 Prozent
Heute geht in Essen die dreitägige und größte Fachmesse der Energiebranche E-world energy & water zu Ende. Generell ist in diesem Zeitraum mit weniger Handelsaktivitäten zu rechnen und in der Vergangenheit zeigten sich die Preise am Energiemarkt während der Messe gerne auch mal von Ihrer volatilen Seite. Dieses Jahr konnten jedoch die Händler beruhigt sein und der stetige Abwärtstrend der Erdgaspreise bleibt weiterhin intakt. Die sehr gute Versorgungslage dominiert das Marktgeschehen am Erdgasmarkt und drückt die kurzfristigen Day Ahead Preise am THE auf knapp unter 30 €/MWh.
Die Temperaturentwicklung rückt nun in den Hintergrund und die Versorgung mit LNG-Lieferungen, die Speicherbefüllung, und die Nachfrageentwicklung können neue Impulse setzen. Der Speicherfüllstand für Deutschland beträgt 73 Prozent und liegt damit lediglich 12 Prozent unter den gesetzlichen Füllstandsvorgaben von 85 Prozent, welche erst ab Oktober vorzuweisen sind. Ab dem November sind 95 Prozent in den Speichern vorzuhalten. Eine Zielerreichung vor Ende des Sommers erscheint als sehr wahrscheinlich, sodass bereits über die Preisentwicklung im Spätsommer/Herbst zahlreich spekuliert wird.
Die Preisdifferenz zwischen den Sommerprodukten und dem kommenden Winter bleibt bei attraktiven 18-20 €/MWh und setzt weiterhin Anreize zur Speicherbefüllung. Das Winterprodukt 2023/24 handelt knapp unter 50 €/MWh. Die aktuell stattfindenden Wartungsarbeiten in Norwegen, welche zu deutlichen Kapazitätsreduzierungen führen, scheinen den Markt bislang kaum zu beeinflussen.
Produkt [€/MWh] | 24.05.2023 | 11.05.2023 | delta |
THE Gas QIII 2023 | 31,06 | 37,71 | -6,65 |
THE Gas Winter 2003 | 49,65 | 56,19 | -6,54 |
The Gas Kalenderjahr 2004 | 51,98 | 57,57 | -5,59 |
Tabelle 1: Preisveränderung von Gas am 24.05.2026 und 11.05.2023 (siehe letzter Bericht)
Strom: Strompreisentwicklung sinkt unter 130 €/MWh – kurzfristige Strompreise profitieren von Erneuerbaren Energien mit negativen Preisen
Der Strommarkt wird im Wesentlichen durch die Ereignisse am Erdgasmarkt getrieben und steht unter dem Einfluss der fallenden Preise. Das Kalenderjahr 2024 Base hat über den Berichtszeitraum nochmals rund 20 €/MWh abgegeben und handelt unter 130 €/MWh, ein Preisniveau das für ein Frontjahr zuletzt Anfang 2022 gesehen wurde. Die kommenden Sommermonate handeln sogar alle deutlich unter der 100 €/MWh Marke, da bislang die Risikoprämie aufgrund von Sorgen vor der Versorgungslage hauptsächlich erst wieder ab dem Winter eingepreist wird. So handelt beispielsweise das Q1/2024 gute 50 €/MWh über dem Q3/2023 Produkt. Die kurzfristigen Strompreise profitierten die letzten Tage von der guten Erneuerbaren Energien Einspeisung und durch die zusätzlich geringere Nachfrage aufgrund des Brückentags rutschten diese zeitweise in den negativen Bereich.
Den fallenden Preisen konnten sich auch die letzten Tage die Verschmutzungsrechte nicht entziehen. Preissenkend wirkten darüber hinaus höhere Auktionsvolumen, sowie neue Daten des Statistischen Bundesamts über eine Schrumpfung der deutschen Wirtschaft für das zweite Quartal in Folge, was eine Rezession zur Folge hat.
Eine Tonne der CO2-Emissionszertifikate kostet knapp 83 €/t.
Am Kohlemarkt wird die 100 USD/t Marke für das Frontjahresprodukt getestet. Die gut gefüllten Lagerbestände in Europa und Asien, sowie die reduzierte Nachfrage lasten auf den Preisen.
Produkt [€/MWh] | 24.05.2ß23 | 10.05.2023 | delta |
Strom Base Kalenderjahr 2024 | 133,01 | 149,48 | -16,47 |
Strom Peak Kalenderjahr 2024 | 161,60 | 175,25 | -13,65 |
Tabelle 2: Preisveränderung von Strom am 24.05.2026 und 11.05.2023 (siehe letzter Bericht)
Öl: Ölpreisentwicklung steigt auf 77 USD/bbl – Einigung beim Thema Schuldenobergrenze in den USA scheint wahrscheinlicher
Die Ölpreise haben sich von Ihrem Tief bei ca. 72 USD/bbl wieder erholt und handeln bei guten 77 USD/bbl. Eine Einigung beim Thema Schuldenobergrenze in den USA für den 01.06. scheint wahrscheinlicher geworden zu sein, sodass die Wirtschaft als auch die Ölpreise dadurch etwas gestützt werden. Gleichzeitig treffen nun die Produktionskürzungen der OPEC+-Staaten bis Ende 2023 auf eine bevorstehende höhere Nachfrage durch den Beginn der Reisezeit. .
Temperatur: Temperaturentwicklung für Juni 2023 deutlich wärmer
Die Temperaturerwartungen für die nächsten Tage sind um den Normbereich. Erste Langfristprognosen für den Juni 2023 erwarten deutlich wärmeres und trockeneres Wetter für Deutschland.
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