Energiemarktbericht vom 2. März 2023
Energiemarktbericht zur Preisentwicklung von Erdgas, Strom und CO2 sowie Öl
Erdgas: Erdgaspreisentwicklung fällt auf 55 €/MWh – Regasifizierung von LNG in Deutschland erreichte Rekordwert mit 215 GWh
Produkt [€/MWh] | 01.03.2023 | 15.02.2023 | delta |
THE Gas QII 23 | 47,91 | 55,55 | -7,65 |
THE Gas Sum 23 | 48,45 | 55,98 | -7,54 |
The Gas Cal 24 | 54,86 | 61,14 | -6,27 |
Tabelle 1: Preisveränderung von Gas am 01.03.2023 und 15.02.2023 (siehe letzter Bericht)
Strom: Strompreisentwicklung fällt auf 143 €/MWh – nachfrage in China könnte anziehen, Gaspreise fallen
Am Strommarkt sieht man aktuell unterschiedliche Einflussfaktoren der Commodities Kohle, Gas und der CO2-Vermeidungszertifikate. So zogen einerseits die Kohlepreise in den letzten Tagen deutlich an. Ursächlich hierfür könnte das Grubenunglück in China sein, welches intensivere Kontrollen in Kohleminen nach sich ziehen könnte. Dementsprechend könnte das zu einer erhöhten Importnachfrage Chinas führen. Das sollte treibende Auswirkungen auf den Strompreis mit sich bringen. Andererseits fallen die Gaspreise kontinuierlich und ermöglichen damit ihren Einsatz zur Erzeugung von Strom. Für die Volatilität sorgen die CO2-Vermeidungszertifikate, welche für den Einsatz zur Kohle- als auch Gasverstromung benötigt werden. Die CO2-Vermeidungszertifikate konnten im Berichtszeitraum die 100-Euro-Marke zwei Mal knacken. Seit dieser Woche geben die Preise für den Dezember 2023 Kontrakt deutlich nach. Aktuell handeln diese bei ca. 94 Euro/t. Das spiegelt sich auch in den Preisbewegungen der Stromprodukte wider. Alles zusammen bewertet überwiegen die preisbelastenden Faktoren. Das Kalenderjahr 2024 handelt heute zu 143 EUR/MWh.
Auf dem Zettel sollte man allerdings immer die streikfreudigen Franzosen haben. Das könnte die Situation, zumindest kurzfristig, umkehren. Zusätzlich sorgt die aktuelle Trockenheit in einigen Teilen von Europa für erste Sorgenfalten. Sollte sich die Situation im Frühjahr und Sommer fortsetzen, könnte es erstens zu einer Kühlwasserproblematik bei Kraftwerken führen und zweitens die Binnenschifffahrt mit Kohle einschränken. Ein weiterer preistreibender Faktor wäre unter anderem die Abschaltung der noch laufenden deutschen Kernkraftwerke. Gut eineinhalb Monate laufen diese noch im sogenannten Streckbetrieb. Die Kernkraftwerke drosseln fortan ihre Leistung Schritt für Schritt. Aktuell steuern diese ca. 8 GW zur Grundlast bei. Die Volatilität der Strompreise dürfte sodann Mitte April nochmals zunehmen.
Produkt [€/MWh] | 01.03.2023 | 15.02.2023 | delta |
Strom Base Cal 24 | 146,53 | 162,46 | -15,93 |
Strom Peak Cal 24 | 177,33 | 199,63 | -22,30 |
Tabelle 2: Preisveränderung von Strom am 01.03.2023 und 15.02.2023 (siehe letzter Bericht)
Öl: Ölpreisentwicklung steigt auf 88 USD/bbl – Bessere Wirtschaftsdaten aus China liefern Unterstützung
Im Berichtszeitraum führten die höher als erwarteten Rohöllagerbestände in den USA zu einem Kursverlust von ca. 5 USD/bbl. Inzwischen ist diese Korrektur nahezu egalisiert, da bessere Wirtschaftsdaten aus China dem Ölpreis Unterstützung liefern. Aktuell kostet das Rohöl der Sorte Brent knapp 85 USD/bbl.
Temperatur: Temperaturentwicklung unterhalb der Norm
Die Temperaturen liegen seit den letzten Februartagen unterhalb dem langjährigen Mittel. Prognosen zeigen, dass sich das bis Mitte März fortsetzen könnte.
Aktuelle Charts für Strompreise und Erdgaspreise
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